Joti Chatzialexiou
  • Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften
  • Foto: WITTERS

DFB-Boss mit verzweifeltem Appell: „Den deutschen Fußball nicht begraben!“

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann hat nach dem frühen EM-K.o. der U21 ein Umdenken in der Jugendarbeit angekündigt. DFB-Funktionär Chatzialexiou spricht ein Problem in Deutschland an.

„Die ganzen Leistungszentren werden ihre Inhalte verändern müssen. Das muss man definitiv machen“, sagte Zimmermann in Batumi bei DFB-TV. Die deutsche U21 war in Georgien als Titelverteidiger mit nur einem Punkt schon in der Gruppenphase gescheitert. Vor allem der enttäuschende Auftritt gegen die in fast allen Belangen überlegenen Engländer (0:2) brachte Zimmermann ins Grübeln. „Diese Geschwindigkeit, die Zweikampfstärke, die auch schon die Tschechen hatten. Da muss man an einigen essenziellen Punkten Korrekturen anbringen”, sagte der 62-Jährige.

„Deutlich im Hintertreffen“: U21 von Verletzungen geplagt

Zimmermann wies jedoch auch auf das Fehlen von 13 Spielern hin, die DFB-Trainer Antonio Di Salvo wegen Verletzungen oder der Abstellung zur A-Nationalmannschaft nicht zur Verfügung standen. „Gegen England haben wir letztes Jahr auf Augenhöhe gespielt, mit acht Spielern, die heute gefehlt haben. Jetzt merkt man, dass acht fehlen, und dann liegst du halt deutlich im Hintertreffen”, sagte er.

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Das Urteil über den aktuellen Jahrgang, für den mit dem EM-Aus auch die Karriere im U-Bereich des DFB endete, fiel daher insgesamt positiv aus. „Wenn man 360 Grad denkt, wird man schnell erkennen können, dass der Jahrgang alles andere als so schlecht ist, wie er jetzt gerne dargestellt wird und die Jugendarbeit in Gänze. So schlecht sind wir nicht, sonst wären wir nicht U17-Europameister geworden und sonst hätten wir die Erfolge mit der U21 in den letzten zehn Jahren auch nicht gehabt”, sagte Zimmermann.

Chatzialexiou mahnt: Nicht alles schlecht reden

Man dürfe in diesem Sommer „den deutschen Fußball auch nicht begraben“, sagte Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften im DFB, am Donnerstag in Batumi in Georgien. „Fakt ist, unsere Mission ist hier nicht erfüllt“, sagte Chatzialexiou am Tag nach dem letztlich chancenlosen Auftritt beim 0:2 gegen England. Er mahnte dennoch an ein Jahr vor der Heim-EM, nicht alles schlechtzureden.

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Erst am Mittwoch hatte der DFB eine grundlegende Reform der höchsten Junioren-Wettbewerbe beschlossen. „Es ist an der Zeit, mutige Veränderungen einzuleiten. Meine Vision ist es, dass wir langfristig einen größeren Pool an herausragenden Talenten haben werden, als es heute noch der Fall ist”, sagte Chatzialexiou. Trainer Antonio Di Salvo sicherte er die weitere Arbeit zu.

Di Salvo will die EM „abschütteln“

„Am Ende muss ich den Kopf hinhalten für alles, was passiert. Ich glaube, dass ich dem gewachsen bin, mir macht das Spaß“, sagte der Di Salvo. Erstmal müsse er nun die EM „abschütteln und auch ein bisschen runterfahren“. Er werde Zeit mit der Familie verbringen, die er zuletzt kaum gesehen habe. „Dann wird der Blick nach vorne gerichtet.“

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Anfang September geht es für die U21 mit den nächsten Länderspielen weiter. Dann beginnt für Deutschland auch die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Slowakei. Gleichzeitig ist Flick gefordert, mit der A-Nationalmannschaft die vom DFB erhoffte Aufbruchstimmung zu erzeugen.(sid/dpa/mg)

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