Nach 4214 Tagen: Bielefeld siegt nach schwerem Torwart-Patzer in der Bundesliga
Auf diesen Tag hat ganz Bielefeld gewartet. Der Aufsteiger gewann gegen den 1. FC Köln 1:0 und feierte den ersten Bundesligasieg seit 2009. Die „Effzeh“-Krise geht derweil weiter.
Arminia-Trainer Uwe Neuhaus verschwand unter einer Jubeltraube an der Bielefelder Bank, die 5460 Zuschauer auf der Alm sangen „Oh, wie ist das schön!“ Die Fans des Bundesliga-Aufsteigers feierten ausgelassen und frenetisch ihre Mannschaft, die nach 4214 Tagen wieder einen Dreier im Fußball-Oberhaus landen konnte.
Erster Bundesliga-Sieg seit elf Jahren
„Die Fans haben uns mitgerissen“, sagte der gebürtige Kölner und Ex-FC-Spieler Marcel Hartel nach dem Spiel. Das Besondere: Als erster Spieler von den Färöer erzielte der eingewechselte Joan Simun Edmundsson in der 78. Minute ein Bundesliga-Tor und sicherte damit den ersten Bielefelder Bundesliga-Sieg seit dem 14. März 2009, damals gab es 1:0 beim Karlsruher SC, bei dem HSV-Sportdirektor Michael Mutzel noch im Mittelfeld spielte. Andere Zeiten.
„Fast jeder Mensch auf den Färöer guckt die Bundesliga“, sagte der Matchwinner bei Sky, „ich würde gerne heute feiern, aber am Sonntag ist wieder Training. Wir haben alles gegeben und nach zwei Spielen vier Punkte.“ Bei seinem Tor hatte Edmundsson Glück, dass FC-Keeper Timo Horn patzte. Der Fähringer jubelte.
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Ein Traumstart für die Arminia, dafür ein klassischer Fehlstart für die Geißböcke. „Ich nenn‘ das beschissen“, schimpfte Kölns Abwehrchef Rafael Czichos. Besonders spielerisch gab das Team von Ex-HSV-Trainer Markus Gisdol, das zuvor in 21 Ligaspielen getroffen hatte, ein bedenkliches Bild ab.
Für den 60-jährigen Neuhaus war sein erstes Bundesliga-Heimspiel als Cheftrainer „definitiv etwas Besonderes, alleine schon, weil wieder ein paar Zuschauer da sind“. Der Coach wurde nicht enttäuscht. (LVH)