Braucht Hamburg ein neues Stadion? Das sagt Senator Grote
Beim EM-Finalturnier im olympischen Siebener-Rugby haben die deutschen Männer und Frauen ein Heimspiel in Hamburg. Vor bis zu 4000 Zuschauern in Eidelstedt wollen die Teams ab Freitag ihr Können zeigen und am Ende jubeln. Für die Stadt Hamburg stellt sich bei dem Event abermals die Stadionfrage.
Die Vorfreude auf das erste Rugby-EM-Finaltunier in Deutschland seit 2009 sei „riesig“, sagte Hamburgs Sportsenator Andy Grote. Jeweils die zwölf besten Männer- und Frauenteams kämpfen vom 7. bis 9. Juli um den Titel. Die deutschen Mannschaften haben dabei nur noch theoretische Chancen. Dennoch, die Möglichkeit auf einen Turniersieg in Hamburg spornt an wie das große Ziel: der Sprung in die Qualifikationsserie für die WM.
Rugby-EM in Hamburg: Lokalmatador Ellermann hat ein Ziel
Für Lokalmatador Ben Ellermann ist es „eine ganz große Ehre“, vor heimischen Publikum aufzulaufen. Der Rugby-Spieler des FC St. Pauli hofft auf den Effekt des Heimvorteils. Das Ziel ist klar. „Den Pokal wollen wir holen“, sagte der 25-Jährige bei der Pressekonferenz genau an dem Ort, an dem er eines Tages spielen möchte. Ein Turnier im Millerntor-Stadion, „das wäre der große Traum“, sagte Ellermann
Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Das provisorische Stadion am Steinwiesenweg bietet Raum für 4000 Fans und ist nur eine Zwischenlösung – denn das Turnier soll laut Grote „dauerhaft in Hamburg bleiben“. St. Paulis Heimat ist aber noch zu groß und das Stadion Hoheluft hat bekanntlich ein Lautstärke-Problem.
Wirtschaftlich nicht tragbar – Diebsteich-Stadion als Test
Die Nachfrage nach einem mittelgroßen Stadion bleibt ein Thema für Grote und die Sportstadt Hamburg. Mit den Fußball-Regionalligisten ETV und Teutonia, den Footballern der Sea Devils und nun dem Rugby-Turnier gibt es definitiv Bedarf. Für Grote aber ist ein größeres Stadion aktuell wirtschaftlich nicht tragbar. Zumindest fürs Erste.
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Sollte das zukünftige Diebsteich-Stadion (knapp 5000 Plätze) von Altona 93 immer gut besucht sein, sei der Senator offen für „größere Projekte“. So lange müssen sich Vereine und Fans aber noch gedulden. Und Ellermanns Traum bleibt zunächst ein Traum.