Anna Beeke-Gretemeier (37) verlässt den „Stern“ nach neun Jahren als Chefredakteurin.
  • Anna Beeke-Gretemeier (37) verlässt den „Stern“ nach neun Jahren als Chefredakteurin.
  • Foto: Guido Rottmann / stern

Direkt nach der Elternzeit: „Stern“-Chefredakteurin ist ihren Job los

Seit neun Jahren ist Anna-Beeke Gretemeier Chefredakteurin des „Stern“. Aktuell befindet sich die 37-Jährige in Elternzeit – aus der sie nicht wieder zurückkehrt. Auf eigenen Wunsch, hieß es offiziell von ihrem Noch-Arbeitgeber. Eine allzu große Überraschung ist Gretemeiers Abgang in der Branche allerdings nicht.

Anna-Beeke Gretemeier wolle sich neuen Aufgaben widmen, teilte der Medienkonzern RTL am Dienstag mit. Nach ihrer Elternzeit wolle die 37-Jährige im September neue Wege gehen. „Besonders wichtig waren mir stets die Leser:innen, bei denen ich mich zuallererst bedanken möchte. Und natürlich auch bei dem wunderbaren Team, das ich schon jetzt sehr vermisse“, wurde die scheidende Chefredakteurin zitiert.

„Stern“: Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier verlässt Hamburger RTL-Magazin

Gretemeier weiter: „Ich stand und stehe unter anderem für aktivierenden Journalismus. Es war mir immer wichtig, Journalismus zeitgemäß zu gestalten. Wenn wir etwas bewegen wollen, brauchen wir moderne Medien. Ich bin glücklich, dass ich das beim ‚Stern‘ in den vergangenen Jahren umsetzen konnte und wünsche dem ‚Stern‘ unter dem Dach von RTL Deutschland ganz viel Erfolg für die Zukunft. Ich genieße nun den Rest meiner Elternzeit und freue mich auf alles, was dann kommt.“

Stephan Schmitter, Mitglied der Geschäftsführung und Chief Content Officer von RTL Deutschland, würdigte das Engagement Gretemeiers, „die das Magazin und ‚stern.de‘ in den vergangenen Jahren erfolgreich, auch im Hinblick auf Diversität in der Redaktion, weiterentwickelt hat“.

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Das klingt alles sehr schön und harmonisch. Medieninsider aber wissen: Nach der Übernahme des Chefredakteurspostens durch Gregor Peter Schmitz vor rund einem Jahr war für Gretemeier kein Platz mehr. Schmitz änderte die Ausrichtung des Magazins, weg vom aktivistischen Kurs Gretemeiers zum klassischen Nachrichtenmagazin.

Auch baute er die Führungsmannschaft während Gretemeiers Abwesenheit so um, dass für sie gar kein Posten mehr vorgesehen war. Am Ende soll es nur noch darum gegangen sein, dass alle gesichtswahrend aus der Angelegenheit rauskommen. (dpa/mp)

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