Statt Abschiebung: 3500 Zuwanderer verlassen Hamburg freiwillig
Immer wieder erheben sich kritische Stimmen, die eine schnellere Abschiebung von Geflüchteten und Zuwanderern fordern. Doch: Gut 3500 Zuwanderer ohne Bleibeperspektive haben in den vergangenen fünf Jahren Hamburg freiwillig wieder verlassen.
Etwa 1000 von ihnen seien dabei vom Staat finanziell unterstützt worden, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Antwort des rot-grünen Senats auf eine Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Kazim Abaci. Die meisten Rückkehrer stammten aus Nordmazedonien und Albanien.
Dieses Jahr noch 600 freiwillige Ausreisen beabsichtigt
Die Kosten zur Finanzierung der freiwilligen Ausreisen durch die Stadt Hamburg beliefen sich dabei den Angaben zufolge während der vergangenen fünf Jahre auf insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. In diesem Jahr seien rund 600 freiwillige Ausreisen geplant. Ende Mai befanden sich den Angaben zufolge in Hamburg knapp 45.000 Flüchtlinge in einer öffentlichen Unterkunft.
Freiwillige Rückkehr wird der Abschiebung bevorzugt
Die freiwillige Rückkehr habe stets Vorrang gegenüber einer Rückführung, hieß es. Menschen, die ihre Rückkehr nicht selbst finanzieren können, könnten bei der Organisation der Reise unterstützt werden sowie finanzielle Hilfen erhalten.
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Die Sozialbehörde beteiligt sich hierfür den Angaben zufolge am Bund-Länder-Programm „Reintegration and Emigration Programme for Asylum-Seekers in Germany“ sowie am „Government Assisted Repatriation Programme“. Außerdem gebe es seit vielen Jahren ein eigenes Landesprogramm. (dpa/mp)