Pauline Pannasch
  • Pauline Pannasch sorgte gegen Spandau für ein bisschen Ergebniskorrektur (Archivbild).
  • Foto: WITTERS

Auch wenn nur 30 Fans kommen! Hier ist Hamburg erstklassig

Wenn nur diese Latte nicht wäre. Gleich sieben Mal verweigert sie den Eimsbütteler Wasserballerinnen einen Torerfolg. Nicht nur deshalb ist der ETV im Halbfinal-Hinspiel um die deutsche Meisterschaft gegen Spandau 04 chancenlos.  

„Wir müssen den Ball mehr runterziehen“, sagt Kapitänin Maren Hinz nach der 3:21-Schlappe gegen die Berlinerinnen: „Wir waren Außenseiter, aber wollten auf jeden Fall mehr Tore schießen. Daher sind wir schon enttäuscht.“

Das Halbfinale ist ein großer Erfolg für die Eimsbüttelerinnen – aber auch Endstation. Zwar schallt zur Einstimmung der Juli-Hit „Das ist die perfekte Welle“ durch die Schwimmhalle im Wilhelmsburger Inselpark, doch schnell herrscht Flaute beim ETV. Nach fünf Minuten steht es schon 0:6, Schadensbegrenzung ist angesagt. 

„Eine für Alle, Alle für Hamburg - Eh-Te-Vau!“: Die ETV-Wasserballerinnen schwören sich mit ihrem Schlachtruf ein. WITTERS
„Eine für Alle, Alle für Hamburg - Eh-Te-Vau!“: Die ETV-Wasserballerinnen schwören sich mit ihrem Schlachtruf ein.
„Eine für Alle, Alle für Hamburg – Eh-Te-Vau!“: Die ETV-Wasserballerinnen schwören sich mit ihrem Schlachtruf ein.

Trainer Henk Ronhaar versammelt seine Spielerinnen mit weißen Badekappen nach acht Minuten zur Viertelpause. Mit dem Schlachtruf „Eine für Alle, Alle für Hamburg – Eh-Te-Vau!“ machen sie sich neuen Mut. Die gut 30 Zuschauer:innen können sich derweil gegen Spende mit Marmorkuchen, Pizzaschnecken, Brezeln und Kaubonbons stärken.

Nur 30 Sekunden pro Angriff: Wasserball ist ein rasanter Sport

In der zehnten Minute erkennt Pauline Pannasch ihre Chance und wirft den blaugelben Ball aus langer Distanz in den Winkel. 1:6, endlich das erste Eimsbütteler Tor. Natürlich durch Pannasch: Die 24-Jährige hat im April auch beim Weltcup in Berlin mitgespielt und am Ende der Saison 51 Tore auf ihrem Konto.

Wasserball ist ein rasanter Sport, ein Angriff muss in 30 Sekunden abgeschlossen sein. 30 Sekunden sind kurz, wenn man den Ball hat, weil alle sechs Feldspielerinnen schnell nach vorne schwimmen müssen. 30 Sekunden sind lang, wenn man den Ball nicht hat, weil das Verteidigen des eigenen Tores schlaucht. 


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„Ich mag die Vielfalt des Sports“, sagt Hinz, der das einfache Schwimmen irgendwann „zu monoton“ wurde: „Wasserball ist eine der anspruchsvollsten Sportarten, du wirst in vielerlei Hinsicht gefordert. Außerdem ist es ein Teamsport. Man kann sich gegenseitig helfen und ist nie allein mit einer Niederlage.“ Viele Aktive stoßen vom Schwimmen oder Handball zum Wasserball, das beide Fertigkeiten kombiniert.

„Lilly, zeig, dass sie dich foult“, rufen die Mitspielerinnen zu Lilly Scafi, die in der Bundesliga-Punktrunde sechs Sekunden vor Schluss das 10:10 gegen Hannover gesichert hat – ein wichtiger Schritt, um zum zweiten Mal überhaupt das Halbfinale zu erreichen.

Wasserball-Bundesliga: ETV verliert Bronzespiele gegen Bochum

Den erhofften Freiwurf gibt es nicht, aber gegen die übermächtigen Spandauerinnen zählen ohnehin die kleinen Erfolge: Hinz und Pannasch gewinnen je zweimal das Anschwimmen um den Ball zu Beginn jedes Viertels, Torfrau Yvonne Kowal wehrt zwei Fünfmeter ab und guckt den dritten der Berliner an den Pfosten. „Das ist ihre Aura, der Pfosten gehört ihr“, lacht Pannasch, trauert der hohen Niederlage aber noch etwas hinterher. „Ein 9:18 wie in der Liga wäre ein vernünftiges Ergebnis gewesen“, resümiert die Linkshänderin.

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Vom Rückspiel in Berlin kehrt der ETV mit einem 6:30 zurück. Die Spiele um Platz drei gegen Bochum werden 10:14 und 8:10 verloren. Der Bronze-Rang bleibt ein Ziel fürs nächste Jahr.

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