Nach CL-Ausschluss: Citys Geschäftsführer zu den Anschuldigungen: „Einfach nicht wahr“
Manchester –
Was für eine bittere Nachricht für Manchester City! Der englische Meister darf zwei Jahre lang nicht an der Champions League teilnehmen, da jahrelang systematisch gegen das Financial Fairplay verstoßen wurde.
Fünf Tage später wehrte sich Manchester Citys Geschäftsführer Ferran Soriano vehement gegen die Vorwürfe: „Die Fans können sich zweier Dinge sicher sein. Das erste ist, dass die Vorwürfe falsch sind“, sagte Soriano in einem Video-Interview, das der englische Meister am Mittwoch im Internet veröffentlichte. „Und das zweite ist, dass wir alles tun werden, um das zu beweisen.“
Den Citizens gehen mit dem Ausschluss nicht nur UEFA-Millionen für die Teilnahme verloren – auch Trainer und Spieler könnten die Flucht ergreifen. Aber es könnte noch schlimmer kommen: Denn nun droht dem Topklub auch national eine herbe Strafe!
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Manchester City droht Punktabzug – auch Meistertitel in Gefahr
Für Star-Coach Pep Guardiola (49) könnte es noch bitterer werden: Den „Skyblues“ droht ein Punkteabzug für die laufende Premier-League-Saison. Englische Medien berichten darüber, dass sich die Premier League Citys Bilanzen zwischen 2012 und 2016 anschaut.
Es bestehen zwar Unterschiede zu den Financial-Fairplay-Vorschriften zwischen UEFA und der englischen Liga, es werde aber geprüft, ob die Regeln so nahe beieinanderliegen, dass die Citizens auch gegen die Regularien der englischen Liga verstoßen haben. „The Independent“ berichtet von Punktabzügen für die Guardiola-Elf als mögliche Strafe.
Besonders schmerzhaft: Laut „Daily Mail“ könnte sogar der Titel-Verlust für das Jahr 2014 drohen. Die Meisterschaft könnte somit an den damaligen Zweiten FC Liverpool vergeben werden. Unglaublich!
Begeht Manchester City Vertragsbruch? Profis könnten sich aus Vertrag klagen
Trainer und Spieler könnten die Flucht ergreifen. Laut dem britischen Juristen John Mehrzad, ein Arbeits-und Sportrechtler der Londoner Kanzlei Littleton Chambers, haben Sané, Gündogan und Co. die Möglichkeit, sich aus ihren hoch dotierten Verträgen rauszuklagen, wie er auf Twitter mitteilt.
Der Grund ist irre: Angebliche Bonuszahlungen, die aufgrund geringerer Einsatzzeiten und wegfallender Titelchancen in der Champions League deutlich sinken würden, sind für Mehrzad ein Vertragsbruch. Der Jurist glaubt zwar nicht an Rechtsstreitereien zwischen Klub und Spielern, sieht die Profis aber am längeren Hebel: Durch ihre Berater könnten die Stars neue Bonuszahlungen fordern.
Sollte City den Wünschen nicht nachkommen, könnten die Kicker den Klub entgeltfrei verlassen. Denkbar wäre also beispielsweise ein ablösefreier Transfer von Leroy Sané (24) zum FC Bayern.
Leroy Sané weiter beim FC Bayern München auf dem Zettel
Der deutsche Nationalspieler liebäugelte schon im Sommer mit einem Wechsel zu Bayern München. Ein Kreuzbandriss verhinderte den Transfer, der Offensivspieler steht trotzdem noch ganz oben auf dem Bayern-Zettel, bestätigte zuletzt Präsident Herbert Hainer (65): „Leroy Sané ist ein toller Spieler, an dem wir interessiert sind, was auch bekannt ist. Jetzt muss man erst einmal sehen, wie er nach seiner Verletzung zurückkommt.“
Der Vertrag in Manchester läuft zwar noch bis 2021, Sané dürfte die Aussicht auf ein Jahr ohne internationale Spiele allerdings wenig Freude machen. Mittlerweile dürfte der Youngster auch für deutlich weniger als die einst geforderten 150 Millionen Euro zu haben sein.
Pep Guardiola mit Juventus Turin in Verbindung gebracht
Ein dickes Fragezeichen steht auch hinter Startrainer Guardiola. Der wird ohnehin schon länger mit Italiens Serienmeister Juventus Turin in Verbindung gebracht. Zugegeben, der italienische Defensiv-Stil passt nicht wirklich zum Ballbesitz-Fanatiker Guardiola, sein Wirken in der Premier League hat aber gezeigt, dass er sich an wechselnde Bedingungen anpassen kann. Nachdem er in Spanien, Deutschland und England nahezu alles gewonnen hat, dürfte nun die vierte große Liga das erklärte Ziel sein. Glaubt man der „Times“, besitzt der Katalane eine Ausstiegsklausel, sollten gewisse Umstände – wie der Ausschluss aus der Königsklasse – eintreten.
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Fragezeichen hinter Kevin de Bruyne, Ilkay Gündogan, Raheem Sterling und Co.
Im Fokus stehen nun auch andere Stars wie Kevin de Bruyne, Ilkay Gündogan oder Raheem Sterling. Die sind es nicht nur gewohnt, außerordentlich gut zu verdienen, sondern auch auf höchstem Niveau zu spielen. Grade in der besten Zeit ihrer Karriere erscheint es unwahrscheinlich, dass sie auf den wichtigsten Wettbewerb verzichten.
Gegen einen Wechsel sprechen die Verträge des Trios. Alle stehen in Manchester noch bis 2023 in der Pflicht. Durch die finanzielle Rückendeckung des Scheichs Zayed Al Nahyan dürften die „Skyblues“ auch nicht auf einen Verkauf der Leistungsträger angewiesen sein – es sei denn, der Besitzer verliert nach dem herben Dämpfer die Lust an seinem Spielzeug. (krä)