Böse Tritte und VAR-Irrsinn: Klopp und Liverpool verlieren Punkte und van Dijk
Es gibt diese Szenen, da wird einem beim Zuschauen schon ganz anders. Eine solche ereignete sich am Nachmittag beim Merseyside-Derby zwischen dem FC Everton und dem FC Liverpool (2:2).
Beim Stand von 1:0 für die Reds (Sadio Mané, 3.) nach nur sechs Minuten holzte Everton-Keeper Jordan Pickford Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk am Fünfmetereck rücksichtslos um, rauschte dem Holländer mit großem Tempo und vollem Gewicht in Kniehöhe ins ausgestreckte Standbein.
Virgil van Dijk konnte nicht weiterspielen
Van Dijk wurde schnell behandelt, schien überschaubar Schmerzen zu haben, winkte aber fix mit der Weißen Fahne: Nichts ging mehr. Jürgen Klopps wohl wichtigster Spieler musste raus, und spätestens nach Sichten der verlangsamten TV-Bilder muss man Schlimmes befürchten.
Übeltäter Pickford kommt ohne Karte davon
Bestraft wurde Pickford für die finstere Attacke übrigens mit … gar nichts. Van Dijk hatte Sekundenbruchteile zuvor im Abseits gestanden, das Spiel war also unterbrochen. Trotzdem hätte Referee Michael Oliver den Schlussmann eigentlich mindestens mit Gelb verwarnen, wenn nicht glatt Rot zeigen müssen.
Millimeter im Abseits: Liverpools Siegtor zählt nicht
Das tat er dann nach Richarlisons finsterer Grätsche gegen Ex-Bayer Thiago (90.), da stand es nach weiteren Treffern von Keane (19.) und Calwert-Levin (81.) auf der einen sowie Salah (72.) auf der anderen Seite bereits 2:2. Liverpool traf in der Nachspielzeit abermals ins Schwarze (Henderson, 90.+3), jubelte – und wurde vom VAR geerdet. Der hatte Assistgeber Mané mit einem aufgestellten Armhaar im Abseits gesehen und ließ das Tor annullieren.