• Wie ein Häufchen Elend schlichen die Profis des HSV nach der Derby-Niederlage vom Platz.
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HSV-Trainer: Hecking übt knallharte Selbstkritik nach dem Derby gegen St. Pauli

Der Schock sitzt mächtig tief. Statt die tabellarisch klaren Machtverhältnisse in der Stadt auch im direkten Duell zu untermauern, zog der HSV im Derby erneut den Kürzeren. Dieses 0:2 gegen den FC St. Pauli wird im Volkspark noch länger nachhallen, dazu war es zu bedeutend. Dieter Hecking weiß das, stellte sich zügig vor sein verunsichertes Team und nahm die Derby-Pleite auf seine Kappe.

Genau eine Woche ist es her, da zog der Coach ein kurzes Zwischenfazit unter den Rückrundenstart seines Teams und rechnete Punkte und Spiele gegen. „Elf aus fünf, ungeschlagen, alles gut“, rechnete der Trainer vor. Ein Spiel später sieht die Rechnung anders aus: Elf aus sechs, Derby-Verlierer, alles schlecht. So schnell geht das manchmal.

Die HSV-Profis nach der Niederlage gegen St. Pauli

Wie ein Häufchen Elend schlichen die Profis des HSV nach der Derby-Niederlage vom Platz.

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WITTERS

Dieter Hecking: „Ich habe in der Pause nicht die richtigen Worte gefunden“

Da ist sie mit einem Mal wieder dahin, die Euphorie, die den HSV in Richtung Aufstieg tragen sollte. Fiel ihm nicht leicht, das alles zu schlucken. „Wenn man zweimal in einer Saison das Derby verliert, ist das nie gut“, ließ Hecking dann wissen und überraschte mit schonungsloser Selbstkritik: „Ich muss mir den Schuh anziehen, dass ich in der Pause nicht die richtigen Worte gefunden habe. Das nehme ich auf meine Kappe. Auch für mich als Trainer war das ein gebrauchter Tag. Ich habe nicht die Lösungen gefunden, die wir gebraucht hätten. Deshalb nehme ich die Mannschaft diesmal raus.“

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Hecking stellt sich schützend vor die HSV-Profis

Worte, die Hecking (wie bereits nach der Hinspielpleite) als überaus fairen Verlierer ausweisen. Allerdings: Seine Worte müssen nicht zuletzt auch als taktisches Mittel gewertet werden. Der Frust der Fans, die aufkommenden Selbstzweifel, die Angst vor dem möglichen Versagen im Aufstiegskampf – all das sind Dinge, die nun auf die HSV-Profis zukommen und den Erfolg erschweren. Hecking will dem Vorbeugen und dürfte den Druck auch deshalb möglichst weit vom Team fernhalten wollen.

Hecking stellt klar: „Dann werden wir unser Ziel verfolgen, das heißt Aufstieg“

Ein kurzer Blick zurück im Zorn, dann ging es weiter. „Wir müssen uns jetzt drei, vier Tage richtig schütteln, Häme und Spott nehmen wir an“, schloss Hecking. „Dann werden wir unser Ziel verfolgen, das heißt Aufstieg. Punkt.“

Zwei Derby-Pleiten gegen St. Pauli gab es für den HSV zuletzt 1953/54

Ob es so kommt? Zurzeit steht im Saison-Zwischenzeugnis des HSV-Trainers und seiner Mannschaft etwas anderes: Sie sind seit 66 Jahren die ersten, die es geschafft haben, innerhalb einer Saison beide Derbys gegen den FC St. Pauli zu verlieren. 

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