Ein Vorbild für Hamburg? Das kann der Gefängnis-Drogenscanner
Mecklenburg-Vorpommern rüstet auf im Kampf gegen den Gefängnis-Drogenschmuggel. Dafür setzt die Justiz ein neues, hochsensiblen Gerät ein. Mit dem Scanner können selbst kleinste Mengen illegaler Substanzen erkannt werden, gab das Justizministerium bekannt.
Mit dem neuen Drogentestgerät versucht die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern, das Einschmuggeln von Betäubungsmitteln in die Gefängnisse des Landes zu unterbinden. In der Justizvollzugsanstalt Bützow wird dazu seit einem Dreivierteljahr ein sogenanntes Ionenscangerät betrieben, so das Justizministerium.
Drogentests per Scanner: Jede fünfte Probe war positiv
Das Gerät könne kleinste Spuren von Betäubungsmitteln erkennen, auch wenn diese auf Papier, Tabak oder anderen Gegenständen unsichtbar aufgebracht seien. Erkennbar seien auch neue psychoaktive Substanzen, die unter dem Namen „Spice“ bekannt seien. „Wir haben bereits mehr als 70 Tests durchgeführt“, berichtete Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke). Jede fünfte Probe sei positiv gewesen.
Das Gerät zeige innerhalb weniger Sekunden das Analyseergebnis an. Da gerade synthetisch hergestellte Mischungen immer wieder variierten, werde auch die Software des Scanners stetig aktualisiert.
Verbotene Substanzen wurden der Polizei übergeben
Das neue Gerät liefert den Angaben zufolge einen Vortest. „Für die gerichtliche Auswertung müssen derzeit noch das Landeskriminalamt oder zertifizierte Testlabors beauftragt werden“, so Bernhardt. Jedoch könnten jetzt Verdachtsfälle besser erkannt werden. Die vermuteten verbotenen Substanzen seien der Polizei für die Strafverfolgung übergeben worden.
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Grundlage der Testverfahren ist den Angaben zufolge eine Datenbank, in der verschiedene Substanzen erfasst sind. Diese Datenbank sei in Rheinland-Pfalz entwickelt worden und werde dort gepflegt und aktualisiert. Sie werde in einem Länderverbund elf weiteren Bundesländern zur Verfügung gestellt, darunter auch Mecklenburg-Vorpommern. Darüber nutzten auch die Niederlande die Geräte und die Datenbank, wie ein Ministeriumssprecher sagte. (dpa)