Wunstorf Prozess
  • Mitarbeiter der Spurensicherung der Polizei in Wunstorf. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg

Achtklässler soll 14-jährigen Freund gefesselt und mit Steinen erschlagen haben

Gehofft und gebangt hatten die Menschen in Wunstorf, dass ein vermisster 14-Jähriger wieder auftaucht. Vergebens. Der Jugendliche soll von einem gleichaltrigen Freund getötet worden sein. Jetzt steht der Teenager vor Gericht.

Nach dem gewaltsamen Tod eines 14-Jährigen in Wunstorf muss sich ein gleichaltriger Jugendlicher am Landgericht Hannover verantworten – wegen heimtückischen Mordes. Das Verfahren findet wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Anklage zufolge soll er das spätere Opfer unter dem Vorwand, zusammen spielen zu wollen, gefesselt und dann mit Steinen erschlagen haben. Sieben Verhandlungstage sind angesetzt.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte im Frühjahr Anklage gegen den 14-jährigen Deutschen erhoben. Seit seiner Verhaftung schweigt er zu den Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm außerdem vor, Erpresserbriefe bei insgesamt zwölf Haushalten in Wunstorf eingeworfen zu haben. Darin habe er Geld gefordert und damit gedroht, bei Nichtzahlung das Haus in die Luft zu sprengen oder Gewalt gegen die Familie zu verüben. 

Wunstorf: 14-Jähriger von Gleichaltrigem getötet

Die Jungen hatten sich am 24. Januar zum Spielen getroffen, aber einer der beiden kam nach der Verabredung nicht nach Hause zurück. Sein Vater meldete ihn bei der Polizei als vermisst. Während der Suche soll der andere Achtklässler der Polizei gesagt haben, dass er seinen Spielkameraden getötet und versteckt habe. Die Leiche des 14-Jährigen wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei gefunden. Bei der Obduktion wurde stumpfe Gewalteinwirkung als Todesursache festgestellt.

Gegen den Tatverdächtigen wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen, seitdem sitzt er in der Jugendanstalt Hameln in Untersuchungshaft. Der mutmaßliche Täter und das Opfer besuchten dieselbe Schule, gingen aber in unterschiedliche Klassen. Das Motiv für die Tat ist weiter unklar.

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Familie und Freunde hatten Anfang Februar mit einer bewegenden Trauerfeier Abschied von dem getöteten Jungen genommen. „Wir alle sind nach wie vor schockiert“, sagte der katholische Pfarrer Andreas Körner, der das Opfer selbst seit dem Kommunionkurs kannte, in seiner Predigt. Seit dem Tag, an dem der 14-Jährige getötet wurde, sei in Wunstorf „nichts mehr wie es war“. Der gewaltsame Tod des Schülers sorgte bundesweit für Erschütterung. (mp/dpa)

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