Alarmierende Testergebnisse: Alte Sonnencreme kann Krebs verursachen
UV-Strahlen schaden der Haut und können das Hautkrebsrisiko erhöhen – Sonnencreme soll davor schützen. Doch alte Sonnencremes bergen Gefahren und das wegen eines ganz bestimmten Wirkstoffs.
Das Problem hat einen komplizierten Namen: Octocrylen heißt der Lichtschutz, der sich nach kurzer Zeit in den gefährlichen Stoff Benzophenon zersetzt. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat bei Tierversuchen festgestellt, dass Benzophenon krebserregend sein kann.
Alarmierende Konzentration von Benzophenon in Sonnencreme nachgewiesen
Im Test hat das NDR Verbrauchermagazin „Markt“ festgestellt, dass selbst Sonnencremes der letzten Saison, die teilweise laut Herstellerangaben sogar noch haltbar sind, alarmierende Mengen an Benzophenon enthalten können.
Die Analyse der Produkte von Isidin und Hawaiian Tropic, beide Cremes neun Monate alt, ergaben einen erhöhten Benzophenon-Gehalt von 17 und 18 Milligramm pro Kilogramm. In einer zwei Jahre alten Biotherm-Sonnencreme wurden sogar 62 Milligramm Benzophenon pro Kilogramm nachgewiesen.
Luise Körner vom Bund stuft die Ergebnisse gegenüber „Markt“ als bedenklich ein: „Tatsächlich ist die Menge an Benzophenon, die Sie darin gefunden haben, ja erheblich. Also das ist ja wie ein extra Stoff, der nicht auf der Zutatenliste steht. Und es ist eben ein Stoff, der einerseits zu Irritationen führen kann auf der Haut und andererseits eben auch im Verdacht steht, krebserregend zu sein.“
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Biotherm reagierte auf die Analysen: Die untersuchte Sonnencreme gehöre nicht mehr zum Produktkatalog von L’Oréal. Ihr aktuelles Produkt enthalte den UV-Filter Octocrylen schon gar nicht mehr.
Auch Isidin erklärt, das neue Produkt enthalte kein Octocrylen und bezeichnet die Benzophenon-Konzentration der Sonnencreme als kein Risiko für Verbrauchende. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung ist Benzophenon in Kosmetik-Produkten erst ab Dezember 2023 verboten. (mp)