Anass Assman studierte in der Ukraine
  • „Soll mein ganzes Studium umsonst gewesen sein?“ Anass Assman (26) aus Marokko hat in der Ukraine studiert und flüchtete vor dem Krieg. Jetzt droht ihm die Abschiebung.
  • Foto: Florian Quandt

So schwierig haben es Ukraine-Studenten aus Drittstaaten in Hamburg

Sie flohen vor dem russischen Angriffskrieg wie alle anderen ukrainischen Flüchtlinge in Hamburg. Doch weil sie zum Studieren aus anderen Ländern in die Ukraine gekommen waren, haben sie es hier nicht leicht: Nur 24 von knapp 1100 Ukraine-Studenten aus Drittstaaten haben es bisher in Hamburg an die Uni geschafft!

Es ist ein ernüchterndes Ergebnis: Wie eine Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken ergab, sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar vergangenen Jahres insgesamt 1074 Drittstaatler – also Frauen und Männer, die in der Ukraine studiert haben, aber aus einem anderen Land stammen – nach Hamburg gekommen. Kaum einer von ihnen hat es bisher an die Uni geschafft.

Linke fordert, den Studierenden aus Drittstaaten mehr Zeit zu geben

Ende Juni dieses Jahres waren laut der Senatsantwort noch 696 von ihnen in Hamburg gemeldet. 420 von ihnen hätten eine Duldung und 184 eine Aufenthaltserlaubnis. Weitere elf Aufenthaltstitel für Studierende seien in Bearbeitung. Drei Personen wurden abgeschoben.

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Explizit zum Zweck eines Studiums nach Paragraf 16b, Absatz 1, des Aufenthaltsgesetzes wurden den Angaben zufolge bislang aber nur 24 Aufenthaltserlaubnisse erteilt. Weitere 15 Frauen und Männer hätten ihre Aufenthaltserlaubnis nach Paragraf 16b, Absatz 5, erhalten, der aber konkret in der Regel nur zur Teilnahme an einem studienvorbereitenden Sprachkurs berechtigt, wie die flüchtlingspolitische Sprecherin der Links-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Ensslen, sagte.

„Jeder Aufenthaltstitel muss im Einzelfall erkämpft werden“, klagte die Linken-Politikerin. Sie forderte den rot-grünen Senat auf, den Drittstaaten-Studierenden mehr Zeit zu geben. „Die meisten von ihnen sind auf einem guten Weg, Fachkräfte von morgen zu werden.“ (dpa/ng)

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