• St. Pauli-Stürmer Dimitrios Diamantakos, HSV-Verteidiger Gideon Jung, Schiedsrichter Sven Jablonski und HSV-Mittelfeldspieler Adrian Fein beim Derby im September.
  • Foto: WITTERS

„Ich sitze beim Friseur“: Kurioser Zwischenfall bei Pyro-Verhandlung zum Derby

Sie verfolgen nicht oft gemeinsame Ziele, am Freitag aber war ihr Bestreben nahezu identisch. Der HSV und der FC St. Pauli kämpften vor dem Sportgericht des DFB um eine Reduzierung ihrer horrenden Strafen nach dem Abbrennen von Pyrotechnik beim Derby am Millerntor.

Auf dem Platz hatte am 16. September der Kiezklub die Oberhand behalten (2:0), im Gerichtssaal durften sich gestern Boss Bernd Hoffmann, Justiziar Philipp Winter und der Fanbeauftragte Cornelius Göbel auf der einen Seite (HSV) ebenso als Sieger fühlen wie Sicherheitschef Sven Brux und Kolja Dickmann, der Leiter der Stabsstelle des Präsidiums, auf der anderen Seite (St. Pauli).

HSV-Fans zünden Pyrotechnik beim Derby

HSV-Fans zünden Pyrotechnik beim Derby

Foto:

imago images/Philipp Szyza

HSV-Boss Hoffmann zeigt sich nach Pyro-Urteil erleichtert

Beide Klubs hatten Einspruch eingelegt gegen die harten Pyro-Strafen vom 20. Dezember. Und als der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts Hans E. Lorenz gestern das neue Strafmaß verkündete, durften sie durchpusten. Für den HSV senkte der DFB die Strafe von 200 000 auf 140 000 Euro, für St. Pauli von 120 000 auf 90 000 Euro. „Wir freuen uns, dass das DFB-Gericht in großen Teilen unseren Argumenten gefolgt ist und die Strafe entsprechend reduziert hat“, sagte Hoffmann, während die Offiziellen des Kiezklubs in ihren Gremien zunächst beraten wollen, ob sie das Urteil akzeptieren. Alles andere als eine Annahme wäre allerdings eine Überraschung.

DFB-Richter Hans E. Lorenz begründet reduzierte Strafen

Warum der DFB überhaupt zunächst ein solch hohes Strafmaß angesetzt hat, bleibt derweil ein Rätsel – auch für Richter Lorenz. „Die erste Halbzeit verlief diesmal störungsfrei. Die Spielverzögerung zu Beginn der zweiten Halbzeit betrug 3:20 Minuten und damit weniger als ursprünglich angenommen“, sagte er gestern. „Daher war die Reduzierung der Geldstrafen gerechtfertigt.“

Das könnte Sie auch interessieren: Video: MOPO-Reporter Florian Rebien berichtet aus dem HSV-Trainingslager

Schiedsrichter Sven Jablonski wird beim Friseur überrascht

Zu keinem anderen Urteil wäre wohl übrigens auch der Richter gekommen, der während des Derbys auf dem Platz gestanden hatte: Schiri Sven Jablonski. Der wurde gestern von Lorenz telefonisch zugeschaltet – und schien darüber einigermaßen überrascht. Auf die Frage, wo man ihn erwische, antwortete Jablonski: „Ich sitze beim Friseur.“ Haare schön, Ende schön.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp