Gewaltexzess endet für Frau im Wachkoma: Lebensgefährte vor Gericht
Im Februar vergangenen Jahres wurden Nachbarn einer Wohnung in Harburg Zeugen eines folgenschweren Streits: Ein Mann prügelte auf seine gleichaltrige Freundin ein und verletzte sie lebensgefährlich. Seitdem liegt die Frau im Wachkoma. Ab Montag steht der mutmaßliche Täter vor Gericht.
Der heute 52-Jährige muss sich wegen schwerer und gefährlicher Körperverletzung vor dem Hamburger Landgericht verantworten.
Frau im Phoenix-Viertel attackiert
Das war passiert: Am Morgen des 20. Februar 2022 fuhr die Polizei zu einem Wohnhaus an der Geraden Straße im Harburger Phoenix-Viertel. Nachbarn berichten, wie sie zuvor die schmerzerfüllte Schreie einer Frau und lautes Poltern hörten, bis der Lärm plötzlich verstummte. Wie sich später herausstellte, soll der Mann die damals 51-Jährige schwer misshandelt und sogar mit Möbelstücken auf sie eingeschlagen haben.
Laut Anklage hatte der alkoholisierte Mann die Frau schließlich so lange gewürgt, bis diese das Bewusstsein verlor. Erst als sie regungslos im Bett lag, soll er selbst den Notruf der Feuerwehr gewählt haben.
Opfer liegt seit der Tat im Wachkoma
Die Verletzungen der Frau waren so schwer, dass sie zunächst vor Ort medizinisch versorgt werden musste. Anschließend wurde sie in ein Krankenhaus gebracht. Seit der Tat liegt sie im Wachkoma, leidet an einem Schädel-Hirn-Trauma.
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Es ist offenbar der traurige Höhepunkt einer toxischen Beziehung. 2015 und 2017 soll es bereits zu ähnlichen Gewaltdelikten zwischen dem Festgenommenen und seiner Partnerin gekommen sein. Auch dieses Mal soll sich das Paar bereits über einen Zeitraum von mehreren Tagen gestritten haben. Sie kämen nicht voneinander los, sagen die Nachbarn, die das Drama schon seit Jahren miterlebten. Doch so brutal wie diesmal sei es wohl noch nie gewesen.
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Die Polizei nimmt den Mann in Handschellen mit auf die Wache. Seit der Tat sitzt er in Untersuchungshaft. Ab Montag beginnt gegen ihn der Prozess.