„Haben sich in die Hose gemacht“: Bobic kritisiert DFB-Nachwuchs – und hat eine Idee
Der frühere deutsche Nationalspieler Fredi Bobic ärgert sich über die Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball und insbesondere beim DFB. „Nach dem WM-Sieg 2014 sind Fehler passiert“, sagte Bobic der „Sports Illustrated“: „Die Arbeit an den Akademien wurde vergessen.“
Das frühe Ausscheiden bei der EM 2021 und der WM 2022 in Katar sowie schlechte Testspielergebnisse in jüngster Vergangenheit – für die DFB-Elf um Bundestrainer Hansi Flick läuft es im Moment alles andere als rund. Für Bobic ist klar, dass das Problem auch in der Offensive und dem fehlenden Mittelstürmer liegt. „Man ist eingeschlafen und hat den gleichen Spielertyp produziert. Plötzlich war nur noch von ,Falscher Neun’ die Rede. Echte Mittelstürmer gab’s nicht mehr. Dann hast du natürlich ein Problem“, schimpft der 51-Jährige.
Fredi Bobic rechnet mit schwacher Heim-EM des DFB
Beim Blick auf die anstehende Heim-EM ist Bobic nicht zuversichtlich. „Es gibt viele Ideen, den deutschen Fußball international wieder konkurrenzfähig zu machen. Aber in Deutschland ist alles kompliziert“, sagte der langjährige Sportvorstand von Eintracht Frankfurt. „Der DFB ist auch nicht einfach. Da ist gerade viel Bewegung drin. Alle sind gerade sehr unzufrieden.“
Ein weiterer Kritikpunkt von Bobic ist: Jungen Spielern werde der Weg zur Profikarriere zu leicht gemacht. „Sie werden viel zu sehr gepampert. Sie müssen selbstständiger werden und sollten auch Fehler machen dürfen, ohne sofort gemaßregelt zu werden“, stellt er klar.
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Es mangle aus Bobic’ Sicht an Führungsspielern und Funktionären beim DFB, vor denen die jungen Spieler echten Respekt haben – so wie der frühere HSV-Trainer Felix Magath. Als dieser von Hertha BSC verpflichtet wurde, habe das Bobic gezeigt, dass es auch anders geht. „Da haben sich die jungen Spieler in die Hose gemacht“, erinnert er sich. Etwas, das Bobic beim DFB vermisse.