Immer teurer, immer kleiner: Diese Knabberei macht Verbraucher sauer
Monat für Monat kürt die Verbraucherzentrale Hamburg ein bestimmtes Produkt mit einem Negativpreis. Im Juli geht die „Mogelpackung des Monats“ an eine beliebte Erdnuss-Knabberei – die an der Supermarktkasse immer teurer wird.
Abends am Wochenende oder auf Partys sind sie ein gern gesehener Gast: Erdnussflips gehören zu den Klassikern der bundesdeutschen Snacks. Zu den bekanntesten Produkten der Gattung dürften die „Erdnusslocken“ des Herstellers Lorenz Snack-World gehören. Doch das Neu-Isenburger Unternehmen hat vor kurzem die Füllmengen der Tüten gesenkt – und zugleich die Preise angehoben.
Verbraucherzentrale: Erdnussflips sind „Mogelpackung des Monats“
Grund genug für die Hamburger Verbraucherzentrale, das Produkt als „Mogelpackung des Monats“ im Juli auszuzeichnen. „Je nach Sorte schrumpft der Inhalt mal mehr oder weniger. Zusätzlich ist der Preis im Handel gegenüber dem Vorjahr gestiegen – meist von 1,99 Euro auf 2,19 Euro. Der versteckte Preisanstieg kann abhängig vom Händler bis zu 28 Prozent betragen“, hieß es.
Das galt für die „Erdnusslocken Jumbo“ und die „Erdnusslocken Mexican Style“, die jeweils von 175 Gramm auf 150 Gramm pro Packung reduziert wurden, während der Preis von 1,99 Euro auf 2,19 Euro geklettert ist. Die „Erdnusslocken Leicht“ und die „Erdnusslocken Classic“ liegen beim Preis gleichauf, sind mit 175 Gramm (vorher: 200 Gramm) allerdings etwas größer – und damit „nur“ 26 Prozent teurer als 2022.
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Mit solchen versteckten Preiserhöhungen kenne sich Lorenz gut aus, kritisierte die Verbraucherzentrale: „Die Schrumpfung bei den Erdnußlocken ist nicht die erste ihrer Art. Schon in den Jahren 2017 und 2018 verringerte der Hersteller Lorenz Snack-World die Füllmenge seiner Produkte. Bei den Erdnußlocken Classic reduzierte man den Inhalt zunächst von 250 auf 225, dann auf 200 Gramm und nunmehr auf 175 Gramm.“
Die „Erdnusslocken Jumbo“ wurden im gleichen Zeitraum von 225 Gramm auf 150 Gramm reduziert – die Tüte ist damit um satte 74 Prozent teurer geworden. Ein Umsteigen auf andere Knabbereien des Herstellers würde das Problem für Verbraucher:innen nicht lösen: Auch die Produkte „Crunchips Roasted“, „Saltletts“ und „Nicnac’s“ sind aktuell von versteckten Preiserhöhungen betroffen.
Lorenz: Hohe Herstellungskosten sorgen für höhere Preise
Hersteler Lorenz erklärte gegenüber der Verbraucherzentrale, dass das Unternehmen die Preise wegen höherer Herstellungskosten hätte anpassen müssen. „Hochwertige Rohwaren, Verpackungsmaterialien, Transport und insbesondere Energie, all dies benötigen wir für die Herstellung unserer Produkte, und all dies ist und wird auch auf absehbare Zeit noch immer deutlich teurer bleiben, als in den Jahren zuvor.“
