44 Grad! Hitze-Alarm im Süden Europas – und ein kurioser Vorschlag für Deutschland
Urlaub unter der Sonne Italiens – das klingt nach Lebensfreude und Sommerspaß. Fühlt sich aber momentan eher an wie ein Ausflug in den Backofen. Keine Ausnahme: Auch am Ballermann ballert die Sonne gnadenloser vom Himmel als die Sauflieder aus den Boxen. Und in Griechenland ist es nicht nur heiß, es gibt sogar Feuer. Ein Überblick über die Wetter-Situation in Südeuropas Hotspots – und ein Vorschlag, der für viele fast wie Musik in den Ohren klingen dürfte: Siesta Alemana!
Spanien befindet sich schon in Runde drei: Dort begann Anfang der Woche die dritte offizielle Hitzewelle dieses Sommers. „Wir ersticken alle!“, japste Star-Moderatorin Silvia Intxaurrondo schon vormittags im TV-Senders RTVE. Ganz heißer Kandidat für die krassesten Temperaturen diese Woche: Mallorca! Für den Norden und Osten der Insel kündigte der nationale Wetterdienst Aemet Höchsttemperaturen von mindestens 43 Grad an.
Und am Ballermann wurden Dienstag am frühen Nachmittag 38 Grad gemessen – im Schatten natürlich. Da können Hoteliers und Gastronomen zumindest hoffen, dass die auf der Insel allseits unbeliebten deutschen und englischen Sauf-Touris ausnahmsweise mal kaltes Wasser statt Sangria zischen.
In Italien herrscht die höchste Alarmstufe für Hitze
Rom hat bekanntlich eine sehr lange und bewegte Geschichte – aber so heiß war’s nur selten: In der Hauptstadt Italiens herrschten Dienstag 41 Grad – zur Mittagszeit! Auf Sardinien und Sizilien wurden es sogar 43 bis 44 Grad –bei solcher Hitze geht gar nichts mehr. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Für Mittwoch hat das Gesundheitsministerium für 23 größere Städte die höchste Alarmstufe für Hitze ausgerufen – und dabei dürfte es auch für den Rest der Woche bleiben. Besonders gefährlich ist übrigens nicht nur die Mittags- sondern auch die Nachthitze, wie der Extrem-Wetter-Experte John Nairn von der Weltwetterorganisation warnt: „Der Körper kann sich dann nicht erholen.“
![Junge an Brunnen in Rom](https://cdn.mopo.de/uploads/sites/4/2023/07/417204001-scaled.jpg?w=988)
Griechenland: Waldbrände rund um Athen
Auch in Griechenland wird seit Tagen die 40-Grad-Marke weggeschmolzen – wer die Akropolis besucht, dem droht der Hitzekollaps. Um dem vorzubeugen, versorgt das Rote Kreuz Touristen mit Trinkwasser. Löschwasser wird mittlerweile ebenfalls dringend gebraucht: Montag sind rund um Athen Waldbrände ausgebrochen. Wegen starker Winde flammten die Brände um die Mittagszeit nahe der Ferienstadt Loutraki östlich der Hauptstadt wieder auf. Dicke Rauchschaden stiegen in die Luft und waren auch auf Satellitenbildern zu sehen. Auch in der hügeligen Region von Vilia rund 20 Kilometer östlich von Athen brennt es, mehrere Ortschaften mussten vorbeugend evakuiert werden.
![Schwitzende Menschen in Griechenland](https://cdn.mopo.de/uploads/sites/4/2023/07/416741449-1-scaled.jpg?fit=1024%2C1024&w=988)
Und in Deutschland? Da sorgt ein kühner Vorschlag für viel Zustimmung: Siesta für Alle! Johannes Nießen, Vorsitzender des Bundesverbands der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes findet, dass wir hierzulande eine Siesta einführen sollten. Vorbild Spanien! „Wir sollten uns bei Hitze an den Arbeitsweisen südlicher Länder orientieren: Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags Siesta machen, ist ein Konzept, das wir in den Sommermonaten übernehmen sollten“, sagte er dem RND.
Das könnte Sie auch interessieren: So macht Hamburg Ferien
Denn in der Hitze ist das Hirn nicht besonders produktiv – deshalb besser ab 14 Uhr bis zum frühen Abend pausieren und dann wieder ans Werk gehen. Diverse Experten und auch der Gesundheitsminister fanden zum Hitze-Vorschlag warme Worte: „Siesta in der Hitze ist sicherlich kein schlechter Vorschlag“, twitterte Karl Lauterbach. Er fühlt sich da allerdings nicht gefordert: Das sollten „Arbeitgeber und Arbeitnehmer selbst aushandeln“.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.