Schock bei Frauen-WM: Todesschütze von Auckland soll verurteilter Gewalttäter sein
Schock, Panik und Trauer vor dem feierlichen Start, der von Tränen begleitet war. Eine Gewalttat mit drei Toten und mehreren Verletzten hat Neuseeland erschüttert und die Eröffnung der Fußball-WM der Frauen überschattet. Am Morgen vor dem ersten Spiel des Co-Gastgebers hatte es in der Hauptstadt Auckland, Schauplatz des Auftaktspiels, unweit der Fan-Zone und einiger Team-Quartiere eine dramatische Schießerei gegeben, die die Stadt kurzzeitig in den Ausnahmezustand versetzte und auch bei den Fußballerinnen für Bestürzung sorgte. Die Bluttat gibt Rätsel auf. Und es gibt erste schockierende Berichte über den Täter.
Es war eine Achterbahn der Gefühle, eine emotionale Extremsituation. Der Schweigeminute vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels folgten 90 Minuten leidenschaftlicher Kampf und ein umjubelter historischer Erfolg der Neuseeländerinnen über Ex-Weltmeister Norwegen. Das 1:0 vor 42.137 Fans war der erlösende erste Sieg bei der sechsten WM-Teilnahme. Das wenig später in Sydney folgende 1:0 der Australierinnen gegen Irland sorgte für einen aus sportlicher Sicht perfekten WM-Start beider Gastgeber-Länder.
Frauen-WM: Neuseeland trauert und siegt historisch
Wäre da nicht der Schatten dieser Tragödie. Am Donnerstagmorgen hatte sich nach Polizeiangaben im Zentrum von Auckland ein bewaffneter Mann durch ein im Bau befindliches Gebäude bewegt, dabei zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt, drei davon schwer. Im obersten Stock habe er sich in einen Aufzugschacht zurückgezogen, weitere Schüsse abgegeben und sei wenig später tot aufgefunden worden.
Das Motiv ist bislang unklar. Die Behörden gehen von einem Einzeltäter aus. Es gebe keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund oder einen Zusammenhang mit der WM. Es sei ein „isolierter Vorfall, der nichts mit dem Fußballbetrieb zu tun hatte“.
Gewalttat in Auckland: Todesschütze laut Medien identifiziert
Laut übereinstimmenden neuseeländischen Medienberichten handelt es sich bei dem Täter um einen 24-Jährigen, der auf der Baustelle tätig war. Im März soll der Mann wegen häuslicher Gewalt zu einem fünfmonatigen Hausarrest verurteilt worden sein – mit der Ausnahme, zu seiner Arbeitsstelle gehen zu können. Seine elektronische Fußfessel habe er zum Zeitpunkt der Bluttat getragen.
Berichten zufolge soll der Mann in der Vergangenheit psychisch auffällig geworden sein und deshalb auch in Behandlung gewesen sein.
DFB-Frauen von Tragödie geschockt
Der Vorfall in Auckland sorgte auch im Lager der DFB-Frauen im australischen Wyong für Entsetzen. „Natürlich sind solche Nachrichten immer erst mal ein Schock“, sagte Nationalspielerin Kathrin Hendrich. „Wir haben auch darüber gesprochen.“
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