• Loic Favé ist seit Mittwoch neuer Co-Trainer des FC St. Pauli.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Revolutionär für die Trainerbank: Schultz-Assi hospitierte schon bei Klopp

Die MOPO hatte es bereits exklusiv vermeldet, jetzt ist es offiziell: Loic Favé ist neuer Co-Trainer im Team von Timo Schultz, erhielt einen Zweijahresvertrag. Der 27-Jährige war zuletzt Nachwuchskoordinator beim ETV in Hamburg, führte die U19 quasi nebenbei als Coach in die Bundesliga, was er zuvor auch mit der U17 geschafft hatte.

Schultz, der das Trainer-Supertalent seit Jahren kennt: „Er bringt viele innovative Ideen und einen frischen Blick auf den Fußball mit. Das wird unsere tägliche Trainingsarbeit bereichern.“ Favé freut sich: „Als gebürtiger Hamburger ist es für mich eine tolle Chance, in meiner Heimatstadt den Sprung in den Profibereich vollziehen zu können. Ich möchte mich als Trainer, aber vor allem die Mannschaft weiterentwickeln.“ Er hat bereits ein Fußball-Lehrbuch herausgebracht und die „Skillshirtz“. Das sind mehrfarbige Übungs-Leibchen, die schnelles Handeln der Spieler fördern.

Ablösespiel zwischen dem ETV und dem FC St. Pauli vereinbart

Für ihn wird eine „Ablöse“ fällig – in Form eines Freundschaftsspiels, das St. Pauli mit seinen Profis am Lokstedter Steindamm absolvieren muss. Der Zeitpunkt steht wegen der Corona-Krise noch nicht fest. Weil ihnen die Einnahmen zu 100 Prozent zustehen, wollen die Eimsbütteler natürlich vor Publikum spielen.

Loic Favé hospitierte bei Jürgen Klopp

Favé strebte immer schon den großen Fußball an. Als 19-Jähriger hospitierte er 2012 für ein paar Wochen bei Jürgen Klopp, der gerade mit Dortmund seinen zweiten Meistertitel in Folge gewonnen hatte und dem jungen Hamburger trotzdem freundlich und aufgeschlossen gegenübertrat. Favé: „Er ist ein überragender Typ – sowohl menschlich, im Umgang mit der Mannschaft, als auch inhaltlich. Das war top für mich, total inspirierend.“

ETV-Boss Frank Fechner gratuliert St. Pauli zu Loic Favé

Kaum einer kennt das „Wunderkind“ besser als ETV-Boss Frank Fechner, der selbst eine braun-weiße Vergangenheit hat: Von 2001 bis 2003 sollte er das Stadionprojekt des damaligen Präsidenten Heinz Weisener umsetzen, danach war er bis 2005 in schlimmsten Krisenzeiten Geschäftsführer am Millerntor. Der 57-Jährige: „St. Pauli macht einen sehr guten Fang.“

Loic Favé hat seine Nachfolger beim ETV selbst ausgesucht

Fechner ist stolz darauf, dass sein Klub Favé ausgebildet, ihm ein duales Studium im Bereich Sportmanagement ermöglicht hat: „Loic hat bei uns Strukturen für die gesamte Fußball-Abteilung gelegt von der Jugend bis zu den Herren, inklusive der Mädchen.“  Die zugrundeliegende Philosophie beinhalte drei Werte: Emotion, Zusammenhalt, Entwicklung. Fechner: „Das führen wir fort – Loic hat seine Nachfolger ja auch selbst ausgesucht.“

Mutter von Loic Favé arbeitet im Fanprojekt des HSV

Favé, dessen Mutter Geneviève seit 1987 beim HSV Fanprojekt arbeitet, sei überaus emphatisch: „Er  kann sich in die Spieler reindenken, führt viele individuelle Gespräche mit ihnen. Er ist ein charakterstarker junger Mann, der immer lernbereit ist.“

Loic Favé schaute sich selbst beim Judo etwas ab

So habe sich Favé bei der eigenen Judo-Abteilung schlaugemacht, dort Falltechniken auch für Fußballer abgeguckt. Fechner: „Uns war immer klar, dass er irgendwann den nächsten Schritt im Profi-Fußball machen würde. Ich gönne ihm eine große Karriere. Aber er bleibt immer ein ETVer, für ihn wird es immer einen Platz im Verein geben.“

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Übrigens: Schultz ist dem Vernehmen nach auf der Suche nach einem weiteren Assistenten. Es soll drei bis vier Kandidaten geben.

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