Aids
  • Ein begehbares Modell des HI-Virus, hier in einer Sonderausstellung mit dem Titel „Seuchen. Fluch der Vergangenheit - Bedrohung der Zukunft“
  • Foto: dpa

So viele Menschen infizieren sich auch heute noch mit dem Aids-Virus

Laut aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) haben sich 2021 rund 1800 Menschen mit HIV infiziert, genauso viele wie 2020. Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten. 

Die Trends in den drei am stärksten betroffenen Gruppen verlaufen unterschiedlich. Bei Männern, die Sex mit Männern haben, ist die Zahl der geschätzten Neuinfektionen von 1100 im Jahr 2020 auf etwa 1000 im Jahr 2021 gesunken. Bei Personen mit einer Infektion auf heterosexuellem Weg stagniert die Zahl der Neuinfektionen dagegen seit einigen Jahren und lag Ende 2021 bei etwa 440. Beim Gebrauch intravenöser Drogen haben sich 2021 etwa 320 Menschen mit HIV infiziert. Bei dieser Gruppe gibt es einen deutlichen Anstieg der Infektionen seit 2010 und eine Stabilisierung seit 2019.

RKI: „Diese Zahlen sind immer noch zu hoch“

Aus Sicht des RKI sind diese Zahlen immer noch zu hoch: „Es bedarf weiterer Anstrengungen, vor allem um die zielgruppenspezifischen Testangebote und den Zugang zu Therapie und Prophylaxe zu verbessern.“

Der Anteil der Menschen mit diagnostizierter HIV-Infektion, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, lag 2021 unverändert bei etwa 96 Prozent. „Bei fast allen Behandelten ist die Behandlung erfolgreich, so dass sie nicht mehr infektiös sind“, so das RKI. 

Es gibt auch HIV-Medikamente für Menschen, die negativ sind

Mit der sogenannten Präexpositionsprophylaxe (PrEP) steht ein zusätzliches Instrument zur Verhinderung von Infektionen zur Verfügung. Die PrEP ist eine Safer-Sex-Methode, bei der HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Diese Methode wird beispielsweise Männern empfohlen, die mit Männern Sex haben, und Menschen, die mit HIV-Infizierten zusammenleben. Seit September 2019 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten. 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp