St. Pauli besteht Stress-Test – Worüber Hürzeler sich besonders freut
Rückblickend war die Auswärtspartie beim FCK wohl das beste Los, das St. Pauli für den ersten Saisonauftritt hätte kriegen können. Denn wer im Tollhaus auf dem „Betze“ besteht, mit dem ist zu rechnen. Und der Kiezklub bestand – weil es vor allem in den Köpfen der Profis stimmte.
Weil St. Pauli seit Monaten fast ausnahmslos zu überzeugen weiß – zunächst spielte man eine herausragende Rückrunde in der Vorsaison, bestätigte diesen Eindruck dann in Form einer blitzsauberen Vorbereitung mit sieben Siegen aus sieben Testspielen – ist der Kiezklub plötzlich ein heißer Aufstiegskandidat.
St. Pauli ist plötzlich Kandidat auf den Aufstieg
Was es mit dieser Einschätzung tatsächlich auf sich hat, darüber – so viel war vor dem Spiel schon klar – würde der Auftritt in Kaiserslautern erste Aufschlüsse geben. Denn um auf dem Betzenberg zu bestehen, braucht es nicht nur spielerische Klasse, sondern auch Stress-Resistenz. Attribute, die Grundvoraussetzung sind, um ein Kandidat für den Gang in die Bundesliga zu sein. Und die der Kiezklub offenbar in sich trägt.
Hürzeler lobt St. Pauli-Spieler: „Waren dominant“
Eine durchaus holprige erste Hälfte, in der St. Pauli laut Trainer Fabian Hürzeler hätte „einiges besser machen“ können. Dann, in Hälfte zwei, der Gegentreffer zum 1:1, nur 15 Minuten nach der 1:0-Führung. Der „Betze“ brannte. All diesen Widerständen trotzten die „Boys in Brown“, wurden damit ihrer Favoritenrolle gerecht – und wiesen nach, dass mit ihnen in dieser Saison zu rechnen ist. „Wir waren dominant, haben das Spiel kontrolliert und nichts zugelassen. Dann gibt es für die Zuschauer nichts, um anzufeuern“, lobte Hürzeler die Art und Weise, wie sein Team auch den heißblütigen Lauterer Fans den Zahn zog.
Dass es in seiner Mannschaft neben all dem fraglos vorhandenen spielerischen Potenzial auch zwischen den Ohren stimmt, freute Hürzeler ungemein: „Es war ein Schritt in die richtige Richtung, diese Widerstände anzunehmen und zu bestehen.“
Hürzelers Team zieht dem heißblütigen FCK-Anhang den Zahn
Insbesondere die Reaktion St. Paulis auf den zwischenzeitlichen FCK-Ausgleich stimmt den Coach zuversichtlich. „Überrascht war ich nicht, weil ich weiß, wie meine Mannschaft ist und was für Charaktere im Team sind“, stellte er fest. „Trotzdem ist es nicht so einfach, da so zu reagieren. Wir haben sofort versucht, ein Tor zu erzielen, nicht lange nachgedacht. Das ist schon gut.“
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Der Anfang ist gemacht, mehr aber noch nicht. Auch Hürzeler warnt vor übertriebener Euphorie. „Es gehört dazu, eine gewisse Anpassungszeit zu haben“, sagt er über die Auftaktwochen. Mut macht er allemal, der Dreier vom „Betze“.