„Außergewöhnlich“: Zverev krönt sich zum König von Hamburg!
Was für ein Triumph für den Hamburger Jung: Alexander Zverev heißt der neue Sandplatz-Champion am Rothenbaum! Beim 7:5, 6:3 gegen den Serben Laszlo Djere lieferten sich die beiden Spieler ein hochklassiges Duell. Zverev ist damit der erste deutsche Spieler seit 1993, der in Hamburg triumphieren konnte. Vor 30 Jahren gewann Michael Stich zuletzt den Titel.
Kurze Zeitreise ins Jahr 1993: Der Bundeskanzler war Helmut Kohl, Tennis gehörte noch zum absoluten Boom-Sport und Michael Stich zu einem der besten Spieler der Welt. Alexander Zverev war noch nicht geboren und wahrscheinlich auch nicht geplant – erst fünf Jahre später erblickte er das Licht der Welt. Drei Jahrzehnte später erlebt der gebürtige Lemsahler mit Wohnsitz in Monaco eines der größten Highlights seiner Karriere. Nach der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2021 und zwei Titeln bei den ATP-Finals bekommt jetzt auch der (optisch etwas eigenwillige) Rothenbaum-Pokal einen Platz im Trophäenschrank.
Zverev gewinnt sein Heim-Finale gegen den Serben Djere
„Jede einzelne Sekunde auf dem Platz hat unglaublich viel Spaß gemacht. Diese Woche war sehr außergewöhnlich für mich. Nach meiner Verletzung war ich mir nicht sicher, ob ich wieder auf so ein Niveau kommen würde. Ich möchte allen danken, die mir dabei geholfen haben”, so Zverev nach dem Match.
Bei den French Open im vergangenen Jahr hatte er sich im Halbfinal-Match gegen Rafael Nadal alle Bänder im rechten Sprunggelenk gerissen und war erst zu Beginn des Jahres wieder auf die Tour zurückgekehrt. Gegen Laszlo Djere wurde das Duell zur angekündigten Geduldsprobe und zum Duell auf Augenhöhe.
Erster Satz wurde zur Geduldprobe – Zverev konnte sich auf Aufschlag verlassen
Im ersten Satz lieferten sich die beiden vor allem im ersten Satz endlose Ballwechsel von der Grundlinie, bei denen man mitunter den Eindruck hatte, nicht Djere, sondern sein Landsmann Novak Djokovic steht auf der anderen Seite des Netzes. Genauso stabil und fehlerlos wie der Weltranglistenzweite dominierte Djere die Ballwechsel und ließ kaum Schwächen zu. Wieder einmal konnte sich Zverev auf seinen starken ersten Aufschlag verlassen, der ihn durch das gesamte Match trug.
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Nach 1:50 Stunden verwandelte der Hamburger Jung seinen Matchball und sank in Björn-Borg-Manier auf die Knie. Mit dem Gesicht auf den Boden gerichtet, verharrte er in der Position für knapp zehn Sekunden und ließ die ersten Eindrücke der Erleichterung und des Triumphes auf sich wirken. Als er sich erhob und ins frenetisch jubelnde Publikum blickte, rollten Freudentränen über sein Gesicht.