ADAC warnt: Autoreisen: Wer nicht zahlt, muss kräftig bluten
Deutschland einig Urlaubsland. Dabei sind Autoreisen der absolute Renner. Wegen Corona ist gefühlt die halbe Republik mit dem eigenen Wagen unterwegs. Nicht nur hierzulande, sondern verstärkt auch in den Anrainerstaaten. Wer in europäische Nachbarländer fährt, muss für die Nutzung von Autobahnen und Schnellstraßen meistens Gebühren bezahlen. Entweder per Maut oder per Vignette. Verstöße werden rigoros geahndet und ziehen in der Regel empfindlich hohe Strafen nach sich, warnt der ADAC.
Nord- und Ostsee, Bayern, Schwarzwald – alles voll. Campingplätze? Ebenfalls nahezu ausgebucht. Seitdem in etlichen Urlaubsländern die Maßnahmen zum Schutz gegen das Covid-19-Virus gelockert wurden, wälzt sich die Blechlawine auch wieder durch klassische Autoreiseländer wie Österreich, Italien, Niederlande und Dänemark. Doch egal, wohin die Fahrt ins Ausland führt: Autofahrer sollten sich vor Reisebeginn unbedingt über die Mautbestimmungen in Transitländern und am Urlaubsziel informieren, rät der ADAC.
Die Reglungen seien in Europa sehr unterschiedlich, und Verstöße würden sehr teuer werden. In Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien müssen Autofahrer eine Mautgebühr für die zurückgelegten Kilometer zahlen. Auch in den Nicht-EU-Ländern Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Norwegen, Serbien, in der Türkei und in Weißrussland wird nach Entfernung abgerechnet.
Vignettenpflicht gilt dagegen in Bulgarien, Österreich, Rumänien, Slowenien, Tschechien, Ungarn sowie in der Schweiz und Slowakei. Die „Pickerl“ sind unterschiedlich lange gültig (Jahr, Monat, Woche). Zudem gibt es Länder, die eine Sondermaut für Brücken, Tunnel und Pässe verlangen: etwa Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Dänemark und Schweden.
Tipp: Wer erst jetzt eine Vignette kaufen muss, sollte sich vorher genau überlegen, ob er abgesehen vom Urlaubstrip 2020 noch mal in das betreffende Land fährt. Wenn nicht, lassen sich laut ADAC mit Kurzzeit-Plaketten bis zu 36,30 Euro im Vergleich zur Jahresvignette sparen.
Eindringlich warnt der Automobilclub davor, die Vignette „zu vergessen“ oder sie nicht richtig an der Windschutzscheibe anzukleben. Wer erwischt wird, muss kräftig blechen. Dem ADAC zufolge wurden 2019 insgesamt 22.0325 Vignettensünder erwischt. 36 Prozent, also rund 79.000 Fahrzeuge, stammten dabei aus Deutschland.
Und die Strafen sind gepfeffert. Eine Ersatzmaut kostet 120 Euro, Bußgelder ab 300 Euro. Noch teurer wird’s in Tschechien (ab 185 Euro), der Schweiz (190 Euro plus Vignettenkosten) und vor allem in Slowenien. Dort drohen sogar bis zu 800 Euro Strafe.