Tritt Voss-Tecklenburg zurück? Das glaubt der Mann der Bundestrainerin
Olympiasiegerin Anja Mittag spricht sich trotz des frühen WM-Scheiterns der deutschen Fußballerinnen für einen Verbleib von Martina Voss-Tecklenburg aus. „Ich denke, sie soll weitermachen. Die Mannschaft muss sich für Olympia qualifizieren, sie hat den Umbruch eingeleitet.“ Der Ehemann der Bundestrainerin sieht es ähnlich.
„Man sollte jetzt nicht dieses Turnier zum Maßstab nehmen“, sagte die 158-fache Nationalspielerin Mittag in Perth, wo sie als Expertin für den Pay-TV-Sender Sky das Spiel Marokko gegen Kolumbien (1:0) analysierte. Die deutsche Nationalmannschaft war am Donnerstag durch ein 1:1 gegen Südkorea in Brisbane ausgeschieden, Marokko und Kolumbien hatten sich die Achtelfinal-Tickets gesichert.
Frühes WM-Aus schockiert Anja Mittag
„Ich bin sprachlos. Es ist eine Gefühlswelt aus Traurigkeit und Fassungslosigkeit. Ich bin geknickt“, sagte Mittag. Ein Unterschätzen des Gegners habe sie aber nicht erkennen können. „Auch beim 1:2 gegen Kolumbien hat die Mannschaft kein schlechtes Spiel gemacht“, sagte die zum Trainerstab des Bundesliga-Aufsteigers RB Leipzig gehörende frühere Weltmeisterin.
„Die jungen Spielerinnen sind vielleicht noch nicht so weit“
Vielmehr könnten die Verletzungen von wichtigen Spielerinnen vor und während der WM gerade bei einigen jungen Spielerinnen zu negativen Reaktionen geführt haben. Gegen Südkorea habe zudem etwas die Kreativität von Lina Magull gefehlt, die nicht zum Einsatz kam.
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Mittag vermisste auch eine Antreiberin neben Kapitänin Alexandra Popp. „Wenn man jemanden hat, der voran geht und die Tore macht, verlässt man sich vielleicht zu sehr darauf, dass es immer so sein wird. Alex hat geliefert, aber die jungen Spielerinnen sind vielleicht noch nicht so weit, um genauso zu handeln“, sagte die 38-Jährige.
WM-Aus: Keine Finca auf Mallorca für Voss-Tecklenburg
Der Ehemann von Voss-Tecklenburg glaubt derweil nicht an einen Rücktritt der Bundestrainerin. „Martina ist mit Leib und Seele Nationaltrainerin. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie mit dem Gedanken spielt, aufzuhören. Sie ist eine Kämpferin und wird wieder angreifen“, sagte Hermann Tecklenburg der „Rheinischen Post“.
Er habe kurz nach dem Spiel mit seiner Frau telefoniert, berichtete Tecklenburg: „Auch sie ist natürlich total geknickt. Sie hat gesagt, ich soll ihr nachher Trost spenden.“
Vor dem Turnier in Australien und Neuseeland hatte Tecklenburg die Wette mit seiner Frau von der EM 2022 in England erneuert. Im vergangenen Sommer hätte er ihr für den EM-Titel eine Finca auf Mallorca geschenkt, nun bei einem WM-Finaleinzug. Doch auch daraus wird nun nichts. „Jetzt wird es erst einmal keine Finca geben, denn der Sinn einer Wette ist ja, ein Ziel zu erreichen“, sagte Tecklenburg. (dpa/fs).