• Mit dem Auto auf großer Fahrt bedeutet häufig leider auch: mit dem Auto in großer Gefahr - wegen Ablenkung durch Handy und Co.  
  • Foto: ADAC

Neue Studie: Unfallzahl durch Ablenkung hinter dem Steuer steigt

Die Sommerferien sind voll im Gange und wegen der Corona-Pandemie fahren natürlich auch die Hanseaten in diesem Sommer noch viel mehr als vor Covid-19 mit dem eigenen Auto in den Urlaub. Brisant: Viele Autofahrer begeben sich dabei in große Gefahr. Eine aktuelle Studie von ADAC und ÖAMTC (österreichisches Pendant) zeigt: bereits kleine Nebentätigkeiten hinterm Steuer haben nahezu immer negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten.

Ein kleiner Schluck aus der Wasserflasche, ein Päckchen Taschentücher öffnen oder nur noch schnell eine WhatsApp lesen und beantworten – alles typisch, alles Alltag – auch im Auto; Tätigkeiten, die leicht zu handhaben sind. Werden sie jedoch während der Fahrt hinter dem Steuer erledigt, führen sie fast zwangsläufig zu teils schwerwiegenden Fahrfehlern mit hohem Unfallrisiko.

Eine gemeinsame Studie von ADAC und ÖAMTC zeigt, dass jede untersuchte Nebentätigkeit, so banal sie auch ist, messbare negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten hat. Im Rahmen der Untersuchung waren die Teilnehmer aufgefordert, auf einem gesicherten Testgelände ablenkende Dinge während der Fahrt zu tun.

So mussten die Probanden zum Beispiel ein Ziel in ein Navi eingeben, eine SMS lesen und schreiben oder ein Objekt im Straßenraum ausfindig machen. Ergebnis: Egal wie fit oder wie erfahren eine Person ist und unabhängig davon, wie sehr ein Fahrer von seinen Fähigkeiten überzeugt ist – Ablenkung im Straßenverkehr kann immer zu folgenschweren Fehlern führen.

Trotz guter Reaktionszeiten, die unmittelbar vor der Testfahrt erhoben wurden, konnten die Testfahrer unvorhergesehenen Ereignissen in neun von zehn Fällen nicht rechtzeitig ausweichen. Grund: Der Blick war nicht auf die Straße gerichtet. Besonders gefährlich ist das Lesen oder Verfassen von Smartphone-Nachrichten.

20 Prozent der Teilnehmer gaben an, häufig während der Fahrt Nachrichten auf dem Handy zu lesen. Bei den Testfahrten zeigte sich, dass mehr als ein Drittel aller Tester zumindest einmal die Mittellinie überfuhr, 20 Prozent sogar öfter. Dabei befanden sich die Fahrzeuge bis zu vier Sekunden im Gegenverkehr. Ein Fahrer war mit seinem Wagen sogar zehn Sekunden auf einer Strecke von 130 Metern auf der falschen Spur unterwegs.

Laut ADAC ist vielen Verkehrsteilnehmern das Risiko durch Ablenkung noch immer nicht richtig bewusst. Vermeintliche Routine-Tätigkeiten, die den Fahrer zu Sorglosigkeit verleiten und ihn in einer trügerischen Sicherheit wiegen. Auffällig ist auch die falsche Selbsteinschätzung: Trotz zahlreicher Fahrfehler wie etwa dem Abkommen auf die Gegenfahrbahn fiel die Selbstbeurteilung der Tester insgesamt positiv aus. 

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