Polizeibeamte stehen nach der Messerattacke am abgesperrten Tatort.
  • 28. Januar 2023: Polizeibeamte stehen nach der Messerattacke am abgesperrten Tatort. (Archivbild)
  • Foto: Marius Röer

Ex-Freund soll Frau vor den Augen ihres Sohnes niedergestochen haben

Ende Januar wurde eine Mutter auf offener Straße vor den Augen ihres sechsjährigen Sohnes und ihres neuen Lebensgefährten niedergestochen. Die 35-Jährige wurde bei der Messerattacke lebensbedrohlich verletzt. Der mutmaßliche Täter ist ihr Ex-Freund und Vater des Kindes. Der 43-Jährige steht jetzt wegen versuchten Totschlags vor Gericht.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft ihm zudem gefährliche Körperverletzung vor. An jenem 28. Januar soll er gegen 16 Uhr seine ehemalige Lebensgefährtin vor deren Wohnung an der Meister-Francke-Straße in Barmbek-Nord abgepasst haben. Die 35-Jährige verließ gerade mit dem gemeinsamen Sohn und ihrem 27-jährigen Freund das Wohnhaus, als der Mann mit dem Fahrrad angefahren kam.

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Nachdem er abgestiegen war, soll der mit einem Messer bewaffnete Mann die Frau zu Boden gestoßen haben. Als ihr neuer Lebensgefährte versuchte, den Mann aufzuhalten, wollte dieser auch auf ihn losgehen. Doch mit einem Schritt zur Seite konnte er den Messerstichen ausweichen. Anschließend soll sich der 43-Jährige dann wieder seiner Ex zugewandt, sich auf sie geschmissen, sie festgehalten und mehrfach zugestochen haben. Sieben Stiche trafen die 35-Jährige laut Anklage in Oberkörper und Bauchbereich. Dann setzte er sich auf sein Fahrrad und fuhr in Richtung Lorichsstraße davon. Trotz einer eingeleiteten Sofortfahndung konnte die Polizei ihn zunächst nicht finden.

Hamburg-Barmbek: Frau mit Messer attackiert

Sanitäter versorgten die schwerverletzte Frau noch vor Ort, die unter Begleitung eines Notarztes in eine nahe gelegene Klinik gebracht wurde. Sie wurde unter anderem lebensbedrohlich an Leber und Dünndarm verletzt. Zudem erlitt sie diverse Schnittverletzungen an den Armen und Händen, als sie versuchte, sich gegen die Attacke zu wehren. Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreute noch vor Ort das Kind, das die schreckliche Gewalttat mit ansehen musste. Auch die Angehörigen, Zeugen und Ersthelfer wurden psychologisch betreut.

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Wie die MOPO nach der Tat erfuhr, soll es während der Zeit der Beziehung des Opfers und des mutmaßlichen Täters mehrere Male zu derart heftigen Streitigkeiten gekommen sein, dass die Polizei gerufen wurde. Laut Staatsanwaltschaft soll gegen den Ex-Freund vor über einem Jahr bereits ein Strafbefehl wegen Beleidigung erlassen worden sein. Am Dienstag beginnt der Prozess vor dem Hamburger Landgericht.

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