Bestellungen für Drogentaxi: So viel sollen zwei Männer damit verdient haben
Vor dem Hamburger Landgericht müssen sich zwei mutmaßliche Mitglieder einer Drogentaxi-Bande verantworten. Die beiden 28 Jahre alten Männer sollen die Bestellungen von Koks, Marihuana und Ecstasy entgegengenommen haben. Ihr Verdienst: 1200 Euro pro Woche.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern gemeinschaftliches bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zur Last. Anfang 2021 sollen sie sich mit zwei Brüdern zusammengeschlossen haben, denen ebenfalls in einem gesonderten Verfahren der Prozess gemacht wird.
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Die beiden Angeklagten sollen bis zum 22. Juli 2021 als sogenannte Schreiber gearbeitet haben. Heißt: Sie sollen die telefonisch oder über Messengerdienste eingehenden Bestellungen der Kunden entgegengenommen und über Chat-Gruppen an die als Fahrer beschäftigten Mittäter weitergegeben haben.
Laut Anklage soll der Lieferservice pro Woche mindestens zwei Kilogramm Marihuana, 100 Ecstasy-Pillen und etwa 200 Gramm Kokain verkauft haben. Als Erlös davon bekamen die Männer jeweils 1200 Euro.
Hamburg: Mutmaßliche Drogentaxi-Betreiber vor Gericht
Einer der beiden, der ab Mitte Juni 2021 auch zusätzlich als Fahrer für die Gruppe tätig war, ist zudem wegen bewaffneten Handeltreibens angeklagt. Bei einer Durchsuchung fand die Polizei in seinem Zimmer in einer Wohnung an der Julius-Vosseler-Straße in Lokstedt neben Drogen auch einen ungeladenen Schreckschussrevolver und ein Messer, dass er zugriffsbereit in einem Holster aufbewahrte.
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Die beiden Männer sind offenbar teil eines groß angelegten Netzwerks, die Drogen auf Bestellung ausliefern. Bei einer Mega-Razzia am frühen Morgen des 22. Juli 2021 stellten die Beamten in mehreren Wohnungen in Hamburg und Schleswig-Holstein zahlreiche Beweismittel sowie mehrere Tausend Euro mutmaßlichen Dealgelds und diverse Autos sicher. Sieben Tatverdächtige wurden damals verhaftet und weitere vier Männer vorläufig festgenommen.
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Der Prozess gegen die beiden Angeklagten beginnt am Mittwoch vor dem Hamburger Landgericht.