Aufnahme des CSD-Umzugs
  • Rund eine Viertelmillion Teilnehmer zogen durch die Hamburger Innenstadt.
  • Foto: Marius Röer

„Der absolute Wahnsinn!“ – CSD-Demo in Hamburg wirbt für Toleranz

Regenbogen-Fahnen, geschmückte Trucks und schrille Kostüme: Rund eine Viertelmillion Menschen haben am Samstag bei der Christopher-Street-Day-Demo in der Hamburger Innenstadt nach Veranstalterangaben für mehr Toleranz geworben. Begleitet von lauter Musik, goldenem Konfetti und bunten Luftballons startete die CSD-Parade der Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transpersonen von der Langen Reihe in St. Georg.

Der Beginn war etwa 45 Minuten später als geplant. „Es war so voll, dass wir nicht durchgekommen sind“, sagte Manuel Opitz von Hamburg Pride. Dicht gedrängt standen die Menschen bei strahlendem Sonnenschein und feierten ausgelassen.

Hamburg: 250.000 Teilnehmer bei CSD-Demo

„Der absolute Wahnsinn!“, rief eine Frau und zückte die Handykamera, als die 116 Gruppen, darunter 50 Trucks, an ihr vorbei zu lautstarken Beats Richtung Hauptbahnhof, Mönckebergstraße und Esplanade zogen. Eine andere Frau hielt ein Schild mit der Aufschrift „Lieb doch, wen Du willst!“ in die Höhe.

Bunte Kostüme und viel nackte Haut gehören zum CSD jedes Jahr dazu. Marius Röer
Aufnahme des CSD-Umzugs
Bunte Kostüme und viel nackte Haut gehören zum CSD jedes Jahr dazu.

„Wir sind absolut zufrieden“, sagte Opitz während der mehrstündigen Demonstration. Hamburg habe ein ganz deutliches Signal gesetzt. Die Parade stand unter dem Motto „Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*feindlichkeit“. „Hamburg steht für Toleranz & Vielfalt“, schrieb Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der wie viele weitere Politiker Gast bei der Parade war, bei Twitter.

Auch das Einhorn als queeres Symbol darf auf dem CSD nicht fehlen. Marius Röer
Aufnahme einer Person im Einhorn-Kostüm
Auch das Einhorn als queeres Symbol darf auf dem CSD nicht fehlen.

Weit mehr als 60 Veranstaltungen in der Pride Week waren laut Opitz ein neuer Rekord. „Das Interesse ist sehr, sehr groß, auch weil die Pride Week politisch aufgeladen ist wie selten zuvor.“ Dies zeige schon das Motto: „Wir fordern ein Selbstbestimmungsgesetz für Transmenschen, das auch seinen Namen verdient hat und auch wirklich ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht“, sagte er.

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Der Christopher Street Day findet jedes Jahr in vielen Städten in aller Welt statt und erinnert an Ereignisse vom 28. Juni 1969: Polizisten stürmten damals die New Yorker Schwulen- und Lesbenbar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten dadurch mehrtägige Proteste von Schwulen, Lesben und Transpersonen aus. (dpa/mp)

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