Bald keine bunten Tattoos mehr?: EU-Behörde will blaue und grüne Tattoofarbe verbieten
Köln –
Wer sich für ein Tattoo entscheidet, trägt es für sein ganzes Leben auf der Haut. Dazu werden Farbpigmente in die mittlere Hautschicht gestochen. Wie diese Farbpigmente im Körper genau wirken ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht bekannt. Wird eine Farbe beziehungsweise ein Farbpigment als bedenklich eingestuft, darf es allerdings nicht weiter genutzt werden.
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) empfiehlt nun, die Farbpigmente „Blue16 (74160)“ und „Green 7 (74260)“ zu verbieten. Das wäre für Tätowierer problematisch, weil diese Pigmente für blaue und grüne Tattoofarbe notwendig sind.
Laut „Bild“ ist der Hintergrund für die Empfehlung der ECHA, dass die Pigmente in der Kosmetikverordnung für Haarfarben verboten sind. Weil Tattoofarben auch als Kosmetik gelten, sollten die Pigmente daher nach Ansicht der ECHA auch nicht erlaubt sein.
Was beinhalten Tattoofarben?
Farbpigmente und eine Trägerflüssigkeit sind die Hauptinhaltsstoffe von Tattoofarben, heißt es beim BfR. „Die Trägerflüssigkeit kann Verdicker, Konservierungsstoffe und andere Stoffe enthalten.“
Gibt es unbedenkliche Tattoofarben?
Nach Einschätzung des BfR fehlen weitreichende Erkenntnisse zu den Wirkungen von Farbpigmenten im Körper. Es gibt also keine Farbe, die aus wissenschaftlicher Sicht als undenklich eingestuft werden können. Stoffe oder Pigmente, die nachweislich gesundheitsschädlich sind, dürfen in Tattoo-Farben nicht verwendet werden. Welche Stoffe und Farben verboten sind, wird in der Tätowiermittel-Verordnung gelistet.
Ist ein Tattoo ein Risiko für die Gesundheit?
Eine 2017 in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentliche Studie zeigt, dass sich Farbpigmente in Nanopartikelgröße in den Lymphknoten ablagern können. Das BfR erklärt, dass „die löslichen Bestandteile der Trägerflüssigkeit verstoffwechselt werden“.
In schwarzer Tattoofarbe sind sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden worden. „Da einige Vertreter dieser Gruppe von Chemikalien als krebserregend eingestuft sind“, empfiehlt das BfR den PAK-Gehalt in der Farbe soweit wie möglich zu reduzieren.
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Das Hauptrisiko für die Gesundheit besteht beim Stechen des Tattoos; es können Viren oder Bakterien übertragen werden, die eine Infektion auslösen können. „Dies kann bei der Verwendung von nicht sterilen Geräten zum Tätowieren oder kontaminierter Tinte vorkommen“, heißt es beim BfR. Auch Allergien oder Entzündungen können durch das Stechen von Tattoos ausgelöst werden. (rha)