• Bau einer Flüchtlingsunterkunft in Billbrook im Dezember 2022.
  • Foto: Patrick Sun

Flüchtlingsheime? Doch nicht in Hamburgs reichen Stadtteilen!

In der EU ist es längst Konsens, auch in Deutschland setzt sich die Meinung langsam durch: Die Migrationszahlen müssen runter, und zwar deutlich. Derzeit erleben wir in Hamburg allerdings genau das Gegenteil: Die Zahl der Asylbewerber steigt deutlich an. Und es sind nicht mehr vor allem Ukrainer, die da kommen, sondern Syrer, Afghanen und Iraner, wie aus neuen Zahlen der Sozialbehörde hervorgeht.

Obwohl immer neue Unterkünfte eröffnet werden, wird der Platz extrem knapp. Die Behörden leisten dabei Beachtliches, allerdings fällt auf: Einige Stadtteile machen sich beim Thema Integration weiter einen äußerst schlanken Fuß.

In Hamburgs „reichen“ Vierteln werden keine Flüchtlinge untergebracht

Während in Wilhelmsburg gerade die sechste Unterkunft gebaut wird mit immerhin 600 Plätzen, gibt es laut Daten der Stadt in wohlhabenden Vierteln wie Nienstedten, Blankenese, Groß Flottbek, Iserbrook, Rotherbaum oder Wohldorf-Ohlstedt keine einzige Unterkunft. Auch in Hochburgen der besonders migrationsfreundlichen Grünen-Wähler wie Ottensen, Eimsbüttel oder Sternschanze finden sich keine Flüchtlingsheime – ganz im Gegensatz zu Jenfeld oder Billstedt, wo es gleich mehrere gibt.

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Das ist nicht nur ungerecht, es ist auch unnötig. Zwar mag es leichter sein, in Wilhelmsburg eine Fläche zu finden als in Blankenese. Auch ziehen die Anwohner dort nicht gleich vor Gericht, weil ihr Stadtteil angeblich gar nicht geeignet sei für Geflüchtete. Aber wenn in Harburg Hunderte Menschen in einem Park untergebracht werden können, ginge das auch in Nienstedten oder Ottensen – wenn man denn wollte.

Ungerechte Verteilung von Geflüchteten schadet ganz Hamburg

Die Last der Integration tragen weiter die Viertel Hamburgs, wo sich eh schon die Probleme ballen. Doch wie soll z.B. ein syrisches Kind Deutsch lernen, wenn es in eine Kita oder Grundschule kommt, in der kaum ein Kind richtig Deutsch kann? Das ist vielfach die Realität vor Ort. Und das ist nicht nur ungerecht den Kindern gegenüber, es erschwert unnötig die Integration – zum Schaden für die ganze Stadt.

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