Teutonias Kevin Weidlich setzt sich gegen Sasels Jean-Lucas Gerken durch
  • Durchsetzungsvermögen wie hier gegen Sasels Gerken (r.) ist bei Kevin Weidlich auch am Samstag gegen Leverkusen gefragt.
  • Foto: IMAGO/Hanno Bode

Teutonias Weidlich vor Pokal-Kracher: „Werden abgestempelt als Söldner-Klub“

Er war nicht nur im Vorjahr bei Teutonias Pokalpremiere bei RB Leipzig (0:8) dabei, sondern hat auch schon für Dynamo Berlin und Energie Cottbus im DFB-Pokal gespielt. Der MOPO verriet Kevin Weidlich vor dem großen Spiel, wie die Ottenser die Sensation gegen Leverkusen schaffen wollen.

„Für Bayer ist es das erste Pflichtspiel, wir haben schon den Wettkampfmodus in uns“, sagt der 33-Jährige nach zwei Siegen und der Regionalliga-Tabellenführung: „Wenn der Funke in unsere Richtung springt, ist etwas möglich. Aber natürlich müssen wir auch hoffen, dass wir einen perfekten Tag erwischen und Leverkusen nicht.“

Teutonias Kevin Weidlich begann beim SC Urania mit dem Kicken

Mit Energie Cottbus kratzte der Verteidiger gleich zweimal an der Sensation, verlor 2017 gegen den VfB Stuttgart und 2018 gegen den SC Freiburg erst im Elfmeterschießen. „Beide Spiele waren knapp“, erinnert sich Weidlich: „Freiburg hat es erst mit der letzten Aktion in die Verlängerung geschafft.“

Sein fünftes DFB-Pokal-Spiel ist das erste in seiner Heimatstadt, in der Weidlich als kleiner Junge beim SC Urania mit Fußball begonnen hat: „Emotional wird das bestimmt das größte Pokalspiel für mich“, blickt der ehemalige Jugendspieler des FC St. Pauli voraus: „Viele Verwandte und Freunde kommen ans Millerntor, das war bei unserem Spiel vor einem Jahr in Leipzig nicht möglich.“

Bis zu 12.000 Fans werden am Millerntor sein

Damals ließ der FC St. Pauli die Teutonen wegen Vorbehalten gegen den Brauseklub RB Leipzig nicht in seinem Stadion spielen. Ein Rasengiftanschlag verhinderte dann auch noch die Austragung in Dessau, sodass die Ottenser beim Bundesliga-Gegner antreten mussten. „Deshalb“, freut sich Weidlich, „war ich auch sehr erleichtert über die Nachricht, dass wir diesmal am Millerntor spielen können.“ Dort erwartet Teutonen-Präsident Liborio Mazzagatti bis zu 12.000 Zuschauer:innen zum Gastspiel des Europa-League-Klubs.

Teutonia kämpft gegen Ruf als „Söldnerklub“

Dass Teutonia 05 in die Dritte Liga strebt, zweimal täglich trainiert und zur dritten Kraft neben HSV und dem FC St. Pauli werden will, stößt in Amateurfußball-Kreisen nicht überall auf Beifall. „Wir werden abgestempelt als Söldnerklub, aber das sind wir keinesfalls“, verteidigt Weidlich den Ansatz des Vereins, der lange im Schatten von Altona 93 stand: „Das sind alles feine und bodenständige Jungs. Wir haben das Privileg, uns auf Fußball konzentrieren zu können. Aber dafür geben wir auch richtig Gas.“

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Weiche Flensburg (5:0) und die HSV-U21 (3:0) haben das in der Regionalliga Nord schon zu spüren bekommen. Am Samstag sollen auch die Pillenkicker ins Grübeln geraten – oder sogar Kopfschmerzen bekommen. „Im DFB-Pokal kann immer etwas passieren“, weiß Weidlich und bekräftigt: „Wir haben richtig Bock, etwas zu erreichen.“

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