Überholen von Fahrrädern: Stoppt die Abstandsmuffel!
Alles mahnt zur Vorsicht: Eine Tempo-30-Zone kurz vor einer Schule im Hamburger Westen, strömender Regen, ich auf dem Rad und vor mir eine Rechtskurve. Und trotzdem prescht der silberne Opel heran, überholt mich so knapp, dass ich mit dem ausgestreckten Arm seinen Außenspiegel berühren könnte.
Lebensgefährlich – aber leider keine Ausnahme. Es vergeht eigentlich kein Tag auf dem Rad, an dem sich nicht ein Autofahrer mit zu wenig Abstand an mir vorbeidrängelt. Dabei ist die Regel simpel: 1,5 Meter Abstand halten beim Überholen in der Stadt – bei allen Zweirädern. Ist dies nicht möglich, was bei engen oder einspurigen Straßen die Regel ist, heißt es für Autofahrer: abwarten!
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Der Seitenwechsel hilft, zu begreifen, warum das richtig ist. Seitdem ich viele Strecken mit dem Rad fahre und die brenzligen Situationen zum Alltag gehören, fahre ich auch defensiver Auto. In mehreren Städten laufen Abstands-Kampagnen, gibt’s Aufklärung und regelmäßige Kontrollen. Hamburg muss sich daran schleunigst ein Vorbild nehmen. Ab und an mal eine Schwerpunkt-Abstandskontrolle durchzuführen, zeugt nicht davon, dass das gefährliche Überholen bei (den Verkehrsstaffeln) der Polizei eine Priorität hätte.