Tarifstreit ohne Ende: 90.000 Hamburger warten auf mehr Geld
Es geht um Einkommenssteigerungen für 90.000 Menschen in Hamburg. Die Arbeitgeber bieten den Beschäftigten mehr Geld in zwei Schritten, doch der Gewerkschaft reicht das Angebot nicht. Beide Seiten hoffen nun auf Bewegung im September.
Die rund 90.000 Beschäftigten des Hamburger Versand- und Einzelhandels müssen weiter auf einen Tarifabschluss warten. Vertreter vom Handelsverband Nord und der Gewerkschaft Verdi trennten sich am Dienstag in Hamburg abermals ohne Ergebnis.
Tarifverhandlungen: Trennung ohne Ergebnis
„Wir sind leider nicht vorangekommen”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes, Dierk Böckenholt. Die Verhandlungsführerin von Verdi, Heike Lattekamp, berichtete, die Arbeitgeber hätten kein neues Angebot vorgelegt. Nach Angaben der Arbeitgeberseite wollen sich die Tarifparteien das nächste Mal am 8. September zu einer Sondierungsrunde im kleineren Kreis treffen.
Vor Beginn der Verhandlungen hatte Lattekamp erneut auf die weiterhin hohe Inflation hingewiesen. Diese gehe nicht spurlos an den Beschäftigten vorbei. Sie benötigten dringend spürbare Einkommenssteigerungen, um den Lebensunterhalt bewältigen zu können. Verdi pocht daher auf „nachhaltige und dauerhafte Lohnerhöhungen”.
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Konkret ist die Gewerkschaft mit der Forderung nach 2,50 Euro höheren Löhnen und Gehältern pro Stunde in die Verhandlungen gegangen. Zudem verlangt Verdi einen Stundenmindestlohn von 13,50 Euro. Ein bereits Mitte Juli zum zweiten Mal aufgestocktes Arbeitgeberangebot sieht – bei 24 Monaten Laufzeit – eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 5,3 Prozent ab August 2023 und weitere 3,1 Prozent ab Mai 2024 vor. Außerdem bieten die Arbeitgeber eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 450 Euro. Der Stundenmindestlohn soll dem Angebot zufolge ab August 13 Euro und ab kommendem Mai 13,50 Euro betragen. (dpa/mp)