Nach Rückschlag in Kiel: Der HSV hat seine größte Schwachstelle erkannt
Der HSV bleibt weiter ungeschlagen und steht mit 17 Punkten nach sieben Spieltagen in der Zweiten Liga so gut wie noch nie zuvor zum gleichen Zeitpunkt da. Beim 1:1 in Kiel hätten es am Montag allerdings auch zwei Zähler mehr sein können. Mit einem Gegentor in der Nachspielzeit wurde der Sieg noch verspielt. Ein Rückschlag? Davon will man im Volkspark nichts wissen. Vielmehr wird der Auftritt auch als „Schritt nach vorne“ bezeichnet.
Der HSV und späte Gegentore – das war vermeintlich ein Problem aus der vergangenen Spielzeit. Damals wurde im Saisonendspurt mit zahlreichen Gegentreffern in der Nachspielzeit der Aufstieg verspielt.
Geht das schon wieder los? Oder war es in Kiel nur ein Ausrutscher? „Das jetzt zu thematisieren, das schiebe ich ganz weit weg von mir. Der Punkt in Kiel wird irgendwann vielleicht noch mal ein bisschen mehr wert sein“, meint Trainer Daniel Thioune.
HSV: Mutzel: „Das Gegentor war ein Zufallsprodukt“
Auch Sportdirektor Michael Mutzel sieht keine Parallelen und keine Gefahr. „Es ist eine neue Saison, es ist vieles anders. Wir sollten gar nicht anfangen, von letzter Saison zu sprechen und uns da auch nicht einreden, dass das wiederkommt. Das Gegentor war unglücklich und auch ein Zufallsprodukt. Ich sehe das nicht als großes Dauerthema.“
Vergebene Chancen als größtes HSV-Problem
Wie wurden die Punkte in Kiel verspielt? Und was bedeutet der Auftritt für die Zukunft? Fakt ist: Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit und der verdienten Führung zogen sich die Hamburger im zweiten Durchgang zu sehr zurück. Gute Konterchancen wurden fahrlässig vergeben.
Auch die Einwechselspieler sorgten nicht für neuen Schwung auf dem Platz. Der Ärger über die vergebenen Chancen und den späten Ausgleich war hinterher groß. Und dennoch gab es für die Verantwortlichen auch viele positive Erkenntnisse.
Mutzel lobt die HSV-Abwehr
„Kiel ist eine gute Mannschaft, die werden weiter vorne dabei sein. Trotzdem haben wir nur ganz wenig Chancen zugelassen. Wir standen in der Abwehr relativ stabil. Das ist ein Schritt nach vorne“, erklärt Mutzel, der zugleich betont: „Wir gehen unseren Weg weiter und werden uns nicht ausruhen. Am besten lernen wir aus den Fehlern und den vergebenen Möglichkeiten, um es dann im nächsten Spiel besser zu machen. Wir sind auf einem guten Weg.“
Gerade an dem Problem, dass die eigenen Chancen künftig besser genutzt werden müssen, soll nun in der Länderspielpause intensiv gearbeitet werden. Das gehörte zu den Hauptpunkten der internen Analyse nach dem Kiel-Spiel.
HSV: Nächstes Spiel am 22. November gegen VfL Bochum
Das Ergebnis gibt es in elf Tagen beim nächsten Zweitliga-Heimspiel gegen den starken VfL Bochum im Volkspark (22. November). Nach zuletzt zwei Remis in der Liga soll es dann den nächsten Sieg geben.
Am besten mit einer stabilen Abwehr über 90 Minuten und eigenen Chancen, die auch konsequent genutzt werden. Das wäre dann ein klarer Schritt nach vorne.