Gegner Fürth ganz forsch: „Wir setzen St. Pauli unter Druck“
Der Tabellensechste reist zum Neunten – so weit, so unspektakulär. Aber der Neunte könnte eigentlich auch Erster sein. In Fürth tritt der FC St. Pauli beim heimlichen Tabellenführer an. Trainer Fabian Hürzeler warnt dementsprechend vor den forschen Franken.
„Fürth spielt mit dem Ball, aber auch gegen den Ball mit einer unfassbar hohen Intensität“, beschreibt der Coach die Aufgabe, vor der seine braun-weißen Kicker stehen: „Sie werden von Anfang an draufgehen. Da wird es wichtig sein, Ruhe zu bewahren und sich nicht von der Hektik anstecken zu lassen. Wir müssen nicht nur spielerische Lösungen finden, sondern auch mental vorbereitet sein.“
Paderborn ging zum Saisonstart in Fürth mit 0:5 unter
Paderborn war dies nicht – und ging zum Saisonauftakt mit 0:5 bei den Kleeblättern unter. Am zweiten Spieltag beherrschte Fürth Holstein Kiel eine Stunde lang, führte 1:0 – und verlor durch einen Doppelpack doch noch 1:2 an der Förde. Ohne diese letzte halbe Stunde stünde der Deutsche Meister von 1914, 1926 und 1929 jetzt ganz oben.
Wer über die jüngere Fürther Fußballzeit spricht, kommt an Branimir Hrgota kaum vorbei. Der 30-Jährige zieht in seiner fünften Saison die Fäden bei den Franken. „Ein Ausnahmespieler für diese Liga“, weiß Hürzeler: „Er versteht, sich sehr gut in den Räumen zu bewegen und seine Mitspieler einzusetzen. Und er hat einen super linken Fuß.“
Fürth-Trainer Zorniger ist selbstbewusst gegen St. Pauli
Fürths Trainer demonstriert derweil Selbstbewusstsein. „Die anderen versuchen, St. Pauli unter Druck zu setzen“, sagt Alexander Zorniger: „Wir machen’s!“
Das Personal dafür ist vorhanden. Der neue Stürmer Tim Lemperle, der vom 1. FC Köln kam, hat das Spiel der Fürther flexibler gemacht. „Lemperle und auch Armindo Sieb sind Spieler, die mit viel Tiefgang gradlinig aufs Tor gehen“, sagt Hürzeler: „Wir sind gewarnt, aber freuen uns auf die Herausforderung.“
Hürzeler: „Wir haben uns mit dem Ball deutlich gesteigert“
Schließlich habe sich seine Mannschaft auch entwickelt, so St. Paulis Trainer: „Wir haben uns individuell verbessert, mit dem Ball deutlich gesteigert, sind flexibler geworden und finden bessere Lösungen.“ Gerade auf „Qualität und Sicherheit im Passspiel auch unter hohem Druck“ wird es im Ronhof ankommen, wenn St. Pauli trotz des ballorientierten Pressings der Fürther mit Zählbarem die weite Heimreise antreten will.
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Bestenfalls mit drei Punkten im Gepäck und Trainerlob in den Ohren. Beides zusammen gab es in der jungen Saison ja noch nicht. „Die Leistung in Kaiserslautern war nicht das, was unseren Maßstab prägen sollte“, sagt Hürzeler über den 2:1-Auftaktsieg in der Pfalz. „Gegen Düsseldorf haben wir uns gesteigert und eine seriöse Leistung gezeigt“, ist er mit der Nullnummer am Millerntor viel zufriedener.
Seriös gewinnen ist noch schöner – erst recht beim heimlichen Tabellenführer.