Beachvolleyball am Rothenbaum: Bronze für deutsches Duo – Hamburg will WM
Ohrenbetäubend war der Jubelorkan, der am Sonntag um 16.13 Uhr von den Tribünen über den Center Court am Hamburger Rothenbaum fegte. Der Sieg der deutschen Publikumslieblinge Svenja Müller und Cinja Tillmann im Spiel um Bronze war die vorgezogene Krönung des fünftägigen Beachvolleyball-Spektakels der Weltklasse. Das Elite-16-Turnier am „Rothenbeach“ hatte gleich mehrere deutsche Gewinner.
Heißes Spiel, eiskalte Belohnung. Nach ihrem besten Saisonresultat gönnten sich Müller (22) und Tillmann (32) einen Frozen Yogurt. „Einfach mega!“, schwärmte Müller, die für den Eimsbütteler TV spielt. „Das Publikum hat uns unheimlich gepusht.“ Am Abend wurde im großen Kreis mit Familie und Freunden gefeiert. So etwas geht nur bei einem Heimturnier. „Deshalb genießen wir das ganz besonders“, betonte Tillmann.
Elite 16: Bronze für Müller/Tillmann in Hamburg
Im Bronze-Spiel hatte das beste deutsche Frauen-Team die Brasilianerinnen Barbara/Carol nach einer (nerven-)starken Leistung vor rund 5000 Zuschauenden mit 2:0 (21:15, 21:19) bezwungen. Ein weiterer wichtiger Schritt für das 2021 formierte Team, das im Halbfinale dem US-Duo Nuss/Kloth unterlegen war, um sich in der Weltspitze zu etablieren.
Auf einem sehr guten Weg dorthin sind Laura Ludwig (37) und Lousia Lippmann (28). In ihrer Wahlheimat hatte sich das neue Duo über die Quali erstmals in ein Elite-16-Hauptfeld geschlagen und es mit mitreißenden Leistungen sogar bis ins Viertelfinale geschafft. Auch in ihrem Fall hießen die Spielverderberinnen Nuss/Kloth, die das Endspiel gegen Ana Patricia/Duda (Brasilien) verloren.
Bronze bei der EM Anfang August, jetzt Platz fünf: Ludwig und Lippmann sind eindeutig auf dem Weg nach oben. „Es ist superschön, dass sich die viele Arbeit auszahlt“, sagte Lippmann, die am Rothenbaum nicht nur als mit Abstand beste Blockerin (35 Punkte) voll überzeugte.
Henning/Winter überraschen, Ehlers/Wickler „sehr enttäuscht“
Als Gewinner der vergangenen Tage durften sich auch Paul Henning und Sven Winter (beide 25) fühlen, die dank einer Wildcard im Hauptfeld starten durften und sich furios ins Viertelfinale spielten. Enttäuschend verlief das Turnier für die hochgehandelten Nils Ehlers (29) und Clemens Wickler (28), die unter ihren Möglichkeiten spielten, in der Zwischenrunde ausschieden und „sehr enttäuscht“ waren.
Hamburg will Beachvolleyball-WM 2017
Eine sehr positive Bilanz zog der lokale Ausrichter Frank Mackerodt nach dem Endspiel der Männer, das Ahman/Hellvig (Schweden) gewannen. „Das Turnier war ein voller Erfolg“, sagte er zur MOPO. Insgesamt 20.000 Tickets seien verkauft worden, 9000 mehr als im Vorjahr.
Auch 2024 wird es Ende August ein Elite-16-Turnier am Rothenbaum geben. Der Weltverband möchte es langfristig in Hamburg austragen. Die Stadt wiederum erwägt darüber hinaus eine Bewerbung für die WM 2027.