Mal schnell von Kalifornien nach Brasilien
Baden in Brasilien, Feigentorte mit Früchten direkt vom Baum – wir sind weder in Südamerika noch am Mittelmeer gelandet, sondern in der Probstei. Die ländliche und nie überlaufene Region nordöstlich von Kiel lässt sich gut auf einer kleinen Rundreise entdecken – am besten per Fahrrad oder E-Bike. (www.probstei.de)
Dorfschönheit am See
Passade hat alles, was ein Dorf braucht, um nicht nur gut auszusehen, sondern auch lebenswert zu sein. Einen See gibt es, das Passader Backhaus mit Biobrot, den Fischermeister Hans Jürgen Paustian, der Besucher bei Interesse mit zum Fischen von Hechten, Maränen und Aalen auf den See nimmt und ein hübsches kleines Hotel mit dem passenden Namen „Fischerwiege“. Ein guter Platz zum Erholen und Gegend-Genießen. Und der beste Platz, um zu einer rund 50 Kilometer langen Fahrrad-Rundtour zu starten.
Auf nach Brasilien
Kaum los geradelt, sind wir nach rund 30 Minuten schon in Brasilien und treten weiter in die Pedale bis nach Kalifornien. Mit Rückenwind, sehr angenehm. Ein Hauch von großer weiter Welt direkt an der Ostsee. Nach Palmen halten wir vergeblich Ausschau, exotisch sind hier höchstens die Ortsschilder. Die Abschnitte in Schönberg-Strand wurden, so die Überlieferung, nach gestrandeten Schiffen benannt.
U-Boot und Fischbrötchen
Ah, immer noch Rückenwind. Das nutzen wir aus und kommen ohne Anstrengung und meist mit Meerblick auf dem Ostseeküsten-Radweg bis ins 15 Kilometer entfernte Laboe. Das weithin sichtbare, 85 Meter hohe Marine-Denkmal aus der Nähe zu betrachten, ist beeindruckend, das U-Boot davor aus dem Zweiten Weltkrieg noch beeindruckender. Beide Attraktionen können besichtigt werden (9.30 bis 17 Uhr, ab Nov. 10 bis 16 Uhr). Direkt am Strand essen kann man im Ocean Eleven – oder am Hafen in der Fischküche. Hin- und wieder fahren die Fähren von Color Line nach Norwegen vorbei, dann laufen die Strandspaziergänger mit ihren Handys ans Wasser. Bei den kleineren Schiffe macht sich kaum einer die Mühe, die gibt es hier immer zu sehen.
Das könnte Sie auch interessieren: So schön ist der Spätsommer an der Ostsee
Villa mit Kunst und Garten
Noch vier Kilometer, dann sind wir schon in Heikendorf. Das Museum ist im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers Heinrich Blunck untergebracht. Eine kleine Villa mit einem hübschen und mehrfach als besonders sehenswert ausgezeichneten Garten. Besucher bekommen einen Einruck davon, wie der Maler Heinrich Blunck vor 100 Jahren gewohnt hat. (www.kuenstlermuseumheikendorf.de).
Feigenkuchen und Schloss
Die vorletzte Etappe der „Tour de Probstei“ führt nach Probsteierhagen. Den Feigenkuchen, von Café-Inhaberin Birgit Lübcke mit selbstgeernteten Feigen vom Baum direkt vor dem Alten Probsteier Cafe gebacken, haben wir uns verdient. Oder doch lieber die Grieß-Birnentorte? Zum Abschluss noch ein Blick auf Schloss Hagen und den Schlosspark, dann rollen wir ohne große Anstrengung zurück bis Passade.