Neuer WM-Aufreger: Spanien-Coach fasste Co-Trainerin an die Brust
Der spanische Fußball-Verband kommt nicht zur Ruhe. Nachdem Funktionär Luis Rubiales die Spielerin Hermoso auf den Mund geküsst hat, steht nun der umstrittene Trainer Jorge Vilda in der Kritik. Grund ist ein Video, welches einen vermeintlichen Busen-Grapscher zeigt.
Eigentlich sollten die Feierlichkeiten des ersten WM-Titels in Spanien das dominierende Thema sein. Doch der spanische Fußball sieht sich mit Anschuldigungen sexueller Übergriffigkeit konfrontiert. Seit dem Eklat um Spanien-Boss Rubiales werden vermehrt Rücktrittsforderungen laut.
Vilda berührt Brust von Co-Trainerin Tomé
Nun ist auch Trainer Jorge Vilda ins Visier geraten. Ein Twitter-Video zeigt, wie der Coach beim Torjubel seiner Co-Trainerin Montserrat Tomé an die Brust fasst. Mit Absicht oder aus Versehen?
Vilda war bereits vor diesem Vorfall streitbar. Erst im vergangenen Jahr gab es eine offene Rebellion mehrerer Spielerinnen, die mit den Methoden des 42-Jährigen auf und neben dem Platz unzufrieden waren. Laut „The Athletic“ soll es den Spielerinnen beispielsweise verboten gewesen sein, die Hotelzimmer abzuschließen, bevor Vilda die Zimmer kontrolliert habe. Auch die Trainingsmethoden wurden offen kritisiert. Die Sprache war von einem „kindischen Umgang“.
15 Spielerinnen rebellierten gegen Vilda
15 Spielerinnen boykottierten die Nationalmannschaft und forderten die Entlassung Vildas. Doch der Verband stärkte dem Coach den Rücken. Nach Gesprächen kehrten schließlich drei der Rebellinnen zurück. Eine von ihnen war Aitana Bonmatí, die bei der WM zur besten Spielerin gekürt wurde.
Jorge Vilda spielt die Streitigkeiten zwischen ihm und dem Team rückblickend herunter. „Wenn all das notwendig war, um Weltmeister zu werden, dann war es das wert“, sagte er erleichtert in einem spanischen TV-Interview. Außerdem fügte er an: „Wir sind ein Nationalteam, eine Gruppe, wir sind eine Familie.“
Tabea Kemme: Spanierinnen sollten zurücktreten
Die ehemalige deutsche Nationalspielerin und TV-Expertin Tabea Kemme hatte eine deutliche Meinung zum Kuss-Skandal um Verbands-Boss Rubiales. Sie fordert die spanische Nationalelf auf, geschlossen zurückzutreten. Nur so sei es möglich, dass „die Menschen, die für den psychischen Machtmissbrauch im spanischen Verband verantwortlich sind, aus dem System genommen und sanktioniert werden“.
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Ob es sich bei dem Busen-Grapscher von Vila um einen unglücklichen Zufall im Rahmen des Torjubels oder einen geschmacklosen sexuellen Übergriff handelt, kann anhand der Bilder unterschiedlich bewertet werden. Nichtsdestotrotz wirft auch diese Szene ein schlechtes Licht auf den spanischen Fußball-Verband. (ps)