Nicht stabil!: HSV-Abwehr könnte den Aufstieg gefährden
Mit einem Gegentor in der Nachspielzeit verschenkte der HSV beim 2:2 in Fürth zwei Punkte. Als Hauptgrund für den verpassten Sieg wurden hinterher die schlechte Chancenverwertung und das fehlende dritte Tor genannt. Das ist sicherlich nicht falsch, aber letztlich auch nur die halbe Wahrheit. Der Blick auf die HSV-Abwehr sollte nicht vernachlässigt werden. Die Defensive sorgt in der kompletten Saison immer wieder für Probleme.
50 Tore hat der HSV in dieser Saison in den bislang 26 Liga-Spielen erzielt. Das sind bereits fünf Treffer mehr als in der gesamten vergangenen Spielzeit. Mit knapp zwei Toren pro Partie ist die Offensiv-Ausbeute der Hamburger zwar nicht überragend, aber ganz sicher auch nicht schlecht.
Gereicht hat das bislang trotzdem nur für zwölf Siege in der Liga, weil der HSV auf der anderen Seite auch schon 30 Gegentreffer kassiert hat. Nur in sechs Spielen blieben die Hamburger bislang ohne Gegentor. Das ist maximal Mittelmaß in der Zweiten Liga.
HSV: Schon sechs Innenverteidiger im Einsatz
Warum ist der HSV in der Abwehr immer wieder so anfällig? An fehlenden Verteidigern im Kader liegt das eher nicht. Vielmehr wurde die richtige Zusammenstellung bis heute nicht wirklich gefunden. Mit Rick van Drongelen, Timo Letschert, Gideon Jung, Ewerton, Kyriakos Papadopoulos und Jordan Beyer kamen im Laufe der Saison bereits sechs verschiedene Innenverteidiger zum Einsatz.
Ein stabiles und eingespieltes Team in der Defensive gibt es aber nicht. In den 26 Liga-Spielen hat Dieter Hecking bislang zehn verschiedene Kombinationen in der Abwehr-Viererkette ausprobiert. Immer dabei war nur Linksverteidiger Tim Leibold.
HSV: Ewerton ist fast nur verletzt
Für die vielen Veränderungen gerade in der Innenverteidigung gibt es mehrere Gründe. Ewerton, der eigentlich als einer der neuen Abwehrchefs eingeplant war, ist fast nur verletzt und in dieser Verfassung nicht zu gebrauchen. Auch bei Letschert und Jung gab es schon einige verletzungsbedingte Ausfälle. Immer fit ist nur van Drongelen. Bei ihm drängt sich allerdings immer mehr die Qualitätsfrage auf.
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Der Holländer spielt eine wackelige Saison und wird offenbar auch intern sehr kritisch gesehen. In Fürth bekam seinen Platz in der Startelf zuletzt Beyer. Erst zehn Minuten vor Schluss kam van Drongelen ins Spiel. Dass er beim Gegentor in der Nachspielzeit nicht gut aussah, passte ins Bild.
HSV: Bekommt Stephan Ambrosius eine Chance?
Wie geht es weiter? Dass der HSV auf der Zielgeraden der Saison noch eine stabile Konstellation in der Abwehr finden wird, ist eher fraglich. Ewerton und Jung fallen erst mal wieder aus. Womöglich wird Hecking mit Stephan Ambrosius noch mal eine weitere Alternative testen.
HSV: Im Sommer gibt es den Abwehr-Umbruch
Sollte alles nicht funktionieren, wäre es am Ende wohl tatsächlich die beste Lösung, einfach in der Offensive noch mehr die Chancen zu nutzen und so zum Erfolg zu kommen. In der HSV-Abwehr dürfte im Sommer auf jeden Fall ein größerer Umbruch anstehen.