St. Paulis Andreas Albers jagt einem Ball hinterher.
  • Andreas Albers war gegen Magdeburg gut ins St. Pauli-Spiel eingebunden.
  • Foto: WITTERS

„Man muss halt Tore machen“: St. Pauli hadert mit nächster Nullnummer

Es war ein Spiel, das reihenweise Beweise lieferte für die Qualität, über die der FC St. Pauli in dieser Saison verfügt. Und es war ein Spiel, das final und endgültig offenbarte, dass dem Kiezklub ein nicht ganz unwesentlicher Faktor noch massiv abgeht: Trotz starker Leistung, am Ende 28:5 Torschüssen und vor allem nach der Pause drückender Überlegenheit bekamen die 29.546 Fans im ausverkauften Stadion gegen den 1. FC Magdeburg null Treffer zu sehen. Das Millerntor wird zum Millernkeintor.

Zum zweiten Mal nach dem Düsseldorf-Gastspiel 0:0 im eigenen Wohnzimmer, dazwischen dasselbe Resultat in Fürth. 270 Minuten, kein einziges Erfolgserlebnis. Und das, gleichwohl St. Pauli vor allem nach dem Seitenwechsel einen keinesfalls schlechten Kontrahenten komplett kontrollierte und Chancen genug kreierte, um alle drei Zähler einzufahren. „Wir hätten den Platz als Sieger verlassen müssen“, sagte Marcel Hartel und hatte wohl selten im Leben so unumstritten recht mit einer Aussage.

St. Pauli vergibt zahlreiche Torchancen

Elias Saad (6., 71.), Andreas Albers (7., 46., 52., 64./Latte, 66.), Jackson Irvine (48., 54., 55.), Oladapo Afolayan (33., 77.), Scott Banks (85.) und Hartel persönlich (51., 78.) hatten die besten der zahlreichen Möglichkeiten, das Ding auf St. Paulis Seite zu ziehen. „Momentan will einfach keiner rein“, klagte Hartel. „Wieso, weshalb, warum – da fehlt mir die besondere Erklärung.“

Und damit stand er nicht alleine. „Wenn dann 28 Torschüsse nicht reichen, dann wird vielleicht nächstes Mal der 29. ins Tor reingehen“, befand Coach Fabian Hürzeler. „Es geht darum – das ist eine Floskel, aber trotzdem – weiterzuarbeiten und sich so Torchancen rauszuspielen. Und dann bin ich ziemlich überzeugt, dass wir auch wieder treffen werden.“

Verbesserter Albers trifft nur die Latte

Zum Beispiel in Person von Andreas Albers. „Er hat ein super Spiel gemacht, aber trifft dann die Latte“, sagte Hürzeler über die Szene, als ein Kopfball des Dänen an den Querbalken klatschte (66.). Was den Protagonisten freilich noch mehr wurmte.. „Klar muss man dann halt Tore machen, sonst gewinnen wir keine Spiele“, räumte Albers ein. „Ich bin auch überzeugt, dass wir alle auf dem Platz alles getan haben, um die Tore zu machen. Da gehört auch ein bisschen Pech dazu.“

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Das beklagte auch Hauke Wahl („Es war schon unglücklich mit dem 0:0“), lobte aber zeitgleich, dass es die Chancen überhaupt gegeben habe. „Ich glaube, dass wir da schon einen Fortschritt gemacht haben gegenüber dem Fürth-Spiel“, sagte er und brachte in Bezug auf die Chancenverwertung einen Vergleich an, der Hoffnung machen soll: „Es ist wie mit einer Ketchup-Flasche. Es muss der erste Tropfen rauskommen, und dann läuft’s.“

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