Corona: Experten warnen vor hartem Winter
Noch scheint die Sonne einigermaßen zuverlässig, an die kalte, nasse Jahreszeit mag man noch gar nicht denken. Und an Atemwegsinfekte, Corona womöglich, schon gar nicht! Aber es hilft nichts, der Herbst ist nah und der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, warnt jetzt schon vor einem harten Winter.
„Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen“, sagte Gaß der „Rheinischen Post“. Und das wird sich wohl auch nicht ändern: Wegen fehlender „absoluter“ Immunität gegen Corona werde es „immer wieder Infektionsausbrüche geben“. Aber, und das beruhigt: Aktuell bewegt sich alles noch auf so geringem Niveau, „dass wir nicht von einer Welle reden sollten“.
Gesundheitsministerium: Infektionszahlen steigen
Das Bundesgesundheitsministerium erklärte, die Infektionszahlen stiegen zwar. Sie lägen aber derzeit noch auf einem niedrigen Sommerniveau, wobei momentan auch nicht besonders viel getestet wird. Darum wird appelliert, sich bei Erkältungssymptomen testen zu lassen: „Und natürlich gilt weiter der gesunde Menschenverstand. Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden“, sagte ein Sprecher. Ärzte und Ärztinnen können bei corona-typischen Symptomen auch einen PCR-Test auf Kassenkosten veranlassen.
Aber es ist nicht nur Corona, das uns in den nächsten Monaten droht: Kliniken-Verbandschef Gaß rechnet für den Herbst und Winter noch mit weiteren Nachholeffekten anderer Atemwegserkrankungen. Darum appelliert er eindringlich, sich gegen Grippe impfen zu lassen, um mögliche Belastungen für die Krankenhäuser abzuwenden. Besonders Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie Risikopatienten und ihre Angehörigen sollten ihren Impfstatus bei Corona und Influenza auf dem aktuellen Stand halten.
Experten gehen von hoher Infektions-Dunkelziffer aus
Laut Robert Koch-Institut steigt die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Nachweise seit etwa sechs Wochen wieder. Das Niveau ist zwar niedrig, aber auch kaum mehr direkt vergleichbar mit Werten aus der Pandemie, als viel häufiger getestet wurde. Für Experten ist klar, dass es eine hohe Dunkelziffer Infizierter gibt.
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Und Isabella Eckerle, Professorin am Zentrum für Neuartige Viruserkrankungen der Universitätskliniken Genf, sagte dem „Spiegel“: „Ich glaube, das Virus ist noch nicht fertig mit uns.“ Sie kritisiert, man sei für den Winter „nicht gut gerüstet“. Und sie meint damit auch die neue Virusvariante BA.2.86, den neuesten Omikron-Abkömmling, der z. B. in Großbritannien, Dänemark und der Schweiz gefunden wurde — in Deutschland bisher noch nicht. Die WHO hat BA.2.86 als „Variante unter Beobachtung“ eingestuft. Das Virus hat also durchaus noch Ideen zur Mutation …