Stadion-Zoff in Hamburg: Spielen die Sea Devils in Bremen oder Hannover?
Vor dem letzten Saisonspiel gegen Berlin Thunder blicken die Sea Devils auf eine enttäuschende Saison zurück und einer ungewissen Zukunft entgegen. Während es spielerische Lichtblicke gab, sucht man nach Möglichkeiten die Infrastruktur zu verbessern.
Mit aktuell vier Siegen und sieben Niederlagen wird die Saison am kommenden Wochenende auf jeden Fall mit einer negativen Bilanz auslaufen. Für Head Coach Charles Jones ist es das Ziel, die Saison „mit einem positiven Ergebnis ausklingen zu lassen“.
Sea Devils wollen in Berlin Party-Crasher spielen
Spannung bietet das Spiel, da die Seeteufel den Party-Crasher für die Berliner spielen können, die ihrerseits um einen Playoff-Platz kämpfen. Während Jones die Situation herunterspielt und davon ausgeht, dass „seine Jungs nur auf sich gucken“, befeuerte Manager Max Paatz die Rivalität zwischen den Teams: „Hamburg und Berlin sind schon lange Rivalen. Natürlich wird das eine Zusatzmotivation sein. Auch wenn es nicht der Hauptfokus ist.“
Nach dem Spiel am Sonntag wird die Arbeit für den Manager und den Trainer direkt weitergehen. Es stehen Gespräche mit Spielern und Trainern an. Außerdem wird viel gescoutet, um die Kaderqualität des Teams weiter zu verbessern.
Coach Jones: „Enttäuscht, aber optimistisch“
Als Saisonfazit will der Coach nicht von einer verlorenen Saison sprechen. „Ich bin enttäuscht, aber ich blicke optimistisch in die Zukunft. Junge Talente konnten sich zeigen. Es gab viel Licht, aber auch einiges an Schatten“, so Jones. Vor allem das Verletzungspech sei ein Grund für die spielerischen Probleme gewesen. Manager Paatz erläuterte: „Vor der Spielzeit war klar, dass es eine schwierige Saison wird. Es ist ein Übergangsjahr für uns.“ Trotzdem sei man „mit dem Saisonverlauf unzufrieden“.
Neben den Aufgaben bei der Teamzusammenstellung sehen sich die Hamburger aber auch mit Problemen neben dem Platz konfrontiert. Die Zuschauerzahlen der Seeteufel sind rückläufig. Das Saisoneröffnungsspiel im Volksparkstadion verzerrt den Schnitt. Paatz analysiert die Situation wie folgt: „Die Infrastruktur ist ein Faktor. Außerdem haben wir mit der Professionalisierung der Übertragung zu kämpfen. Viele Fans bleiben bei gutem Wetter lieber zu Hause, grillen und gucken das Spiel im TV.“
Der Sea-Devils-Boss hadert außerdem mit der Hamburger Stadtverwaltung. Ein Sponsor soll seine Bereitschaft gezeigt haben ein Multifunktions-Stadion für 60 Millionen Euro zu bauen. Das Konzept sei bestens durchgeplant und man bräuchte lediglich Land und Pachtrechte, doch „die Stadt stellt sich quer“.
Gastspiele in anderen norddeutschen Städten möglich
Die problematische Infrastruktur sei ein wesentlicher Faktor, da das Team auf finanzielle Einnahmen angewiesen ist. Als Lösung könnten Gastspiele in anderen norddeutschen Städten dienen. „Bremen, Rostock und Hannover sind interessant“, so Paatz. Der Manager weiß, dass dies „den Fans missfallen kann“, allerdings müsse man „kreative Mobilitätskonzepte zur Umsetzung finden“. Im Winter sollen Gespräche geführt werden.
Ein weiterer Punkt bei diesen Gedankenspielen ist die Monopolstellung der Sea Devils im Norden. Durch Spiele an anderen Standorten könne man die Stellung festigen und weitere Talente aus der Umgebung anlocken.
Das könnte Sie auch interessieren: Nächste Sea-Devils-Pleite im letzten Heimspiel: Fans feiern trotzdem
Auf die Seeteufel wartet in der Winterpause viel Arbeit. Ob man schon nächste Saison wieder an die starken Vorjahre anknüpfen kann, bleibt offen. Es wird jedenfalls viel Geschick erfordern, all diese Problem zu lösen.