Schock-Fall vor 35 Jahren: Wende nach „Aktenzeichen XY“
Ein 35 Jahre zurückliegender Mord an einer jungen Frau beschäftigt von Montag an das Kölner Landgericht. Angeklagt ist ein 56-jähriger Mann. Er soll die 24-Jährige im Februar 1988 – in der Nacht zum Karnevalssonntag – in der Kölner Altstadt getötet haben, um an ihre Wertsachen zu kommen. Der entscheidende Hinweis kam, nachdem der Fall Thema in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ war.
„Cold Case“-Ermittler hatten das jahrzehntelang ungeklärte Verbrechen wieder aufgerollt. Ende vergangenen Jahres stellten sie den „Karnevalsmord“ in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ vor. Daraufhin meldete sich ein Zuschauer und gab den entscheidenden Hinweis auf den Angeklagten.
Ein Anrufer berichtete, dass sein früherer Kumpel der Frau in der Tatnacht von einem Taxistand aus gefolgt sei und in den folgenden Tagen sein Aussehen verändert habe. „Ohne den Zeugen wären wir nie auf den Verdächtigen gekommen“, sagt der Leiter der „Cold Cases“-Einheit der Kölner Polizei, Markus Weber. Ein DNA-Abgleich mit an der Leiche gesicherten DNA-Spuren ergab dann einen Treffer.
Nach 35 Jahren: Polizei findet mutmaßlichen Mörder
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten nun Mord aus Habgier und niedrigen Beweggründen vor. Er soll die 24-Jährige, die auf dem Weg zu einer Disco war, überfallen haben. Laut Anklage schlug er mit massiver Gewalt auf sein Opfer ein und erdrosselte es dann mit dessen Kette.
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Bei seiner Flucht soll er die Handtasche und den Brustbeutel der Frau, in dem sich 100 D-Mark befanden, mitgenommen haben. Die Leiche wurde später hinter einem Imbisswagen gefunden. Für den Prozess hat das Landgericht zehn Verhandlungstage bis zum 24. Oktober angesetzt. (mp/dpa)