Tropische Riesenschildkröte in der Nordsee entdeckt – woran starb sie?
In der Nordsee nahe Büsum hat die Besatzung des Tonnenlegers „Triton“ am Montag eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Im Fahrwasser trieb eine große tote Lederschildkröte. Zumeist halten sich die Tiere in tropischen oder subtropischen Gewässer auf.
Die Besatzung des Schiffes barg die Schildkröte und brachte sie nach Büsum. Das Tier sei am Montagabend nach Büsum (Kreis Dithmarschen) zum Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) gebracht worden, sagte Joseph Schnitzler vom ITAW am Dienstag.
Der Panzer des Tieres sei etwa 1,60 bis 1,70 Meter groß, so der Experte. Das Gewicht werde auf 400 bis 500 Kilogramm geschätzt. Genau vermessen und gewogen wurde die Schildkröte noch nicht. Lederschildkröten – benannt nach ihrer dicken lederartigen Haut – sind laut WWF die größte Meeresschildkröten-Art.
Nordsee: Nicht der erste Fund einer Lederschildkröte
Zur Todesursache könne man noch nichts sagen, da noch nicht bekannt sei, welche Verletzungen eventuell nach dem Tod entstanden sind, wie Schnitzler sagte. Die Lederschildkröte ist den Angaben zufolge zunächst tiefgekühlt worden und soll kommende Woche genauer untersucht werden.
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Der Fund einer Lederschildkröte in der Nordsee sei zwar selten, komme aber vor, sagte Schnitzler. 2020 wurde auf Römö – der dänischen Nachbarinsel Sylts – ein totes Exemplar in den Dünen gefunden, 2006 wurde eine tote Lederschildkröte auf Amrum angespült.
Lederschildkröten sind nach Angaben Schnitzlers kosmopolitische Tiere, die sowohl in den Tropen als auch in kälteren Gewässern leben. Von besenderten Tieren wisse man, dass sie in einer Saison viele tausend Kilometer zurücklegen können. (pw/dpa)
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