Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat das Vorgehen seiner Kollegen während der Corona-Pandemie kritisiert. (Archivbild)
  • Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat das Vorgehen seiner Kollegen während der Corona-Pandemie kritisiert. (Archivbild)
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Hamburger Virologe kritisiert „Tunnelblick“ in der Corona-Politik

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat das Verhalten vieler seiner Kollegen während der Corona-Pandemie kritisiert. „Es gab diesen Tunnelblick. Und wenn dann doch mal über den Tellerrand geschaut wurde, dann auch wieder nur in die Richtung, die kompatibel mit den eigenen Entscheidungen war“, sagte der Forscher am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin der „Welt am Sonntag“.

Als Beispiel nannte Schmidt-Chanasit eine Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie von Ende 2020. Darin hatte sich die wissenschaftliche Vereinigung hinter die angeordneten Maßnahmen wie den Lockdown gestellt. Er habe das schon damals „sehr bedenklich“ gefunden. Für den Hamburger Professor war das „ein Kotau vor der Politik, die keinen Zweifel zulässt“. Stattdessen wäre eine Diskussion um die beste Lösung nötig gewesen.

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Als Wissenschaftler mit wachsender Prominenz habe er damit gerechnet, Ziel verbaler Angriffe zu werden, nicht aber von Drohungen und „persönlich verletzenden Beschimpfungen“. Er sei in einem Topf mit Corona-Leugnern gelandet und als „Nazi»“ beschimpft worden, beklagte Schmidt-Chanasit. (dpa)

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