• Uwe Seeler (l.) und Jochen Meinke sind eng befreundet.
  • Foto: WITTERS

Seelers Meister-Kapitän: HSV-Legende Jochen Meinke: Sieben Operationen in zehn Monaten!

Schöne Nachrichten von zwei großen HSVern. Uwe Seeler (83), der sich nach einem heftigen Sturz die Hüfte und drei Rippen gebrochen hat, wird morgen aus dem Albertinen-Krankenhaus entlassen, darf wieder zu seiner Ilka nach Norderstedt. Sein Freund Jochen Meinke (89), Kapitän der Meistermannschaft von 1960, ist nach einem Eingriff wegen eines Blasentumors bereits seit dem 28. Mai wieder bei seiner Ehefrau Erika in Oldenfelde.

Meinke hat eine harte Zeit hinter sich. „In zehn Monaten wurde ich sieben Mal operiert.“ Im April 2019 ging es los – nachdem ein Karzinom in der Blase festgestellt worden war. Zudem wurde Meinke im vergangenen Jahr ein Herzschrittmacher eingesetzt („Der funktioniert gut“).

OP-Marathon für HSV-Legende Jochen Meinke

Und: Vor einigen Wochen – im April und Mai – musste er zwei Über-Drei-Stunden-Operationen über sich ergehen lassen, schließlich wurde ihm die Blase entfernt. Danach lag er fünf Tage auf der Intensivstation des Bundeswehrkrankenhauses in Wandsbek-Gartenstadt.

HSV-Idol Jochen Meinke: „Ich will nicht meckern“

Trotzdem sagt Meinke, dessen rechte Niere stillgelegt wurde: „Das Schlimmste in meinem Alter sind die Narkosen, das hat mir Uwe bestätigt. Aber ich will nicht meckern. Soweit geht es mir gut, auch ohne Blase komme ich klar.“ Seinen Freund Uwe hat er seit Zuspitzung der Corona-Krise nicht mehr gesehen: „Aber letzte Woche habe ich ihn am Krankenbett angerufen. Uwe ist kein Typ fürs Krankenhaus.“

„Uns Uwe“ absolviert die Reha zu Hause

Dass sein Kumpel die Reha wegen des neuen Hüftgelenks zu Hause macht, kann er nachvollziehen: „Woanders würde Uwe ja gar nicht zur Ruhe kommen. Ich kenne das ja aus dem Volksparkstadion. Da habe ich keine Zeit mit ihm mal ein paar Worte zu wechseln, weil er jedem Menschen Autogramme gibt oder Selfies macht, sich mit ihnen unterhält. Uwe ist so schön normal und eigentlich viel zu gut für diese Welt.“

Als Meinke im Krankenhaus lag, habe sich Seeler bei seiner Frau Erika regelmäßig nach seinem Befinden erkundigt. Auch Ilka Seeler und die alten Mannschaftskollegen Micky Neisner, Horst Schnoor, Erwin Piechowiak und Charly Dörfel hätten besorgt angerufen. „Der Zusammenhalt unter uns alten HSVern ist immer noch großartig. Das ist eine tolle Gemeinschaft.“

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Weniger Spaß bereitet ihm der aktuelle HSV, den er selbstverständlich regelmäßig verfolgt. Meinke, mit 307 HSV-Rekordspieler in der Oberliga Nord, dem Vorläufer der Bundesliga: „Ich bin wirklich enttäuscht von den zuletzt gezeigten Leistungen und den Ergebnissen. Eigentlich geht die Bundesliga ohne den HSV für mich gar nicht. Aber so macht es wenig Sinn. Die Mannschaft ist nicht bundesligareif, müsste bei einem Aufstieg mit fünf, sechs guten Spielern verstärkt werden. Sonst würde der HSV wie gerade Paderborn abgeschlagen am Tabellenende landen.“

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