Ilkay Gündogan beim Spiel gegen Japan
  • Die DFB-Elf (hier: Ilkay Gündogan) erlebte in Wolfsburg ein Debakel. Wie bei der WM in Katar musste sie sich Japan geschlagen geben.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Peinliches Debakel: DFB-Elf geht gegen Japan unter

Erneuter Zusammenbruch statt Aufbruch: Der Job von Hansi Flick hängt nach dem nächsten Japan-Schock am seidenen Faden. Der Bundestrainer musste beim 1:4 (1:2)-Debakel der deutschen Nationalmannschaft gegen den WM-Schreck die nächste bittere Niederlage einstecken. Jetzt steht er mit dem Rücken zur Wand.

Eine weitere Pleite gegen Vize-Weltmeister Frankreich am Dienstag (21 Uhr/ARD) in Dortmund, und seine Tage könnten gezählt sein – allen Treuebekundungen der DFB-Spitze zum Trotz. Erstmals seit 38 Jahren verlor die DFB-Elf wieder drei Partien in Serie. Es war die höchste Heimniederlage seit 2001 (1:5 gegen England).

DFB: Flick stellt Kimmich als Rechtsverteidiger auf

Junya Ito (12.), Ayase Ueda (22.), der eingewechselte WM-Schreck Takuma Asano (90.) und Ao Tanaka (90.+2) bestraften in Wolfsburg schwere Mängel in der umformierten DFB-Defensive mit Rechtsverteidiger Joshua Kimmich – wie schon bei der WM in Katar. Leroy Sane (19.), einziger Lichtblick in der Mannschaft um den neuen Kapitän Ilkay Gündogan, glich zwischenzeitlich aus. Die vierte Pleite in den jüngsten fünf Länderspielen ohne Sieg konnte er nicht verhindern, neun Monate vor der Heim-EM herrscht weiter tiefe Ratlosigkeit statt Euphorie.

Dabei wollte Flick sein EURO-Gerüst einspielen lassen. Neuer Kapitän, neue Spielidee: 290 Tage nach der WM-Auftaktpleite gegen Japan setzte er die angekündigten Veränderungen konsequent um – und beorderte seinen bisherigen Mittelfeldboss Kimmich nach hinten. Er habe „lange mit Jo gesprochen“, sagte Flick, „er macht es im Sinne der Mannschaft, er ist ein absoluter Teamplayer“.

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Doch für den Umbau fehlte wohl Trainingszeit. Der ungewohnt bärtige Kimmich, einer von sieben „Überlebenden“ aus der Startelf beim jüngsten Treffen mit den Blue Samurai, fremdelte in seiner Rolle. Gündogan war nicht der erhoffte Antreiber.

Und Japan jubelte zuerst: Der völlig überforderte Nico Schlotterbeck wurde wie im November überlaufen, Abwehrchef Antonio Rüdiger kam nicht mehr richtig ran – 0:1.

DFB-Debakel gegen Japan: Freude über Ausgleich hält nur kurz an

„Jetzt erst recht“, lautete die Aufforderung der Fans per Choreographie in der ausverkauften Volkswagen-Arena – und die Antwort auf den Rückstand kam prompt. Über Kimmich, der wie geplant im Aufbau im Zentrum auftauchte, Gündogan und Florian Wirtz gelangte der Ball zu Sane. Der Münchner schob überlegt ein, DFB-Präsident Bernd Neuendorf warf auf der Bühne erleichtert die rechte Faust in die Luft.

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Doch die Freude verpuffte sofort, weil Schlotterbeck links wieder nicht in den Zweikampf kam. Niklas Süle, von Flick dank vermeintlich verbesserter Fitness in Gnaden wieder aufgenommen, kam nicht mehr an den Ball, und Ueda vollstreckte zur erneuten japanischen Führung.

Der auffällige Sane bereitete für Jamal Musialas Vertreter Wirtz (30.) und Gündogan (33.) vor, die Chancen vergaben. Ein echter Zielspieler im Strafraum fehlte in Abwesenheit des angeschlagenen Niclas Füllkrug, Fan-Kritiker Kai Havertz war nicht der benötigte Neuner.

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Und so ging bald das Gemecker los, Sane beklagte sich, Kimmich schimpfte. Nach dem nächsten Schlotterbeck-Aussetzer verhinderte Marc-Andre ter Stegen im Eins-gegen-eins gegen Ueda das 1:3 (41.). Zur Pause gab es Pfiffe.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Schlotterbeck den nächsten Aussetzer, ter Stegen rettete nochmal gegen Ueda (48.). Die Verunsicherung war nun mit Händen zu greifen, unnötige Ballverluste häuften sich. Von den Rängen flogen Papierflieger.

Dicke Luft im Flick-Team – Sane und Kimmich meckern

Nach einer guten Stunde wurde Schlotterbeck erlöst, neben Robin Gosens kam Debütant Pascal Groß für den enttäuschenden Emre Can. Japan konterte gefährlich. Der eingewechselte Bochumer Asano, in Katar Japans Siegtorschütze, vergab die nächste Top-Chance (70.), traf kurz vor Schluss aber doch noch. Auch Routinier Thomas Müller kam noch (73.) ins Spiel. (SID/ps)

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