Vegetarisches Menü in Freiburger Grundschule
  • Schnitzel wird es zum Start des neuen Schuljahres in Freiburgs Grundschulen und Kitas nicht mehr geben. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/ Philipp von Ditfurth

Kein Fleisch mehr an Kitas und Grundschulen im Süden

Schnitzel und Fischstäbchen wird es in den Mensen von Freiburgs Grundschulen und Kitas nicht mehr geben: Zum Start des neuen Schuljahrs in Baden-Württemberg gibt es für Freiburgs Grundschul- und Kita-Kinder nur noch ein vegetarisches Menü – auch bei den Preisen soll sich etwas ändern. Die Entscheidung sorgte in der Politik bereits für Kontroversen, Ernährungsexperten wiederum applaudieren.

In städtischen Grundschulen und auch in Kitas gibt es in Freiburg zu Beginn des neuen Schuljahrs nur noch ein vegetarisches Einheitsmenü – das hatte der Gemeinderat der Schwarzwaldmetropole im vergangenen Oktober mit grün-linker Mehrheit beschlossen. Zudem werden die Preise für Schulessen schrittweise erhöht, um Kostensteigerungen zu begegnen: „Damit die Kosten für das Schulessen nicht noch weiter steigen, muss an Stellschrauben gedreht werden“, heißt es von der Stadt. Bisher können Eltern zwischen einem vegetarischen und einem Fleisch/Fisch-Menü für ihre Kindern wählen. Wenn es nur noch ein Gericht für alle gibt, sinke der Verwaltungsaufwand. 

Nur noch vegetarisches Essen in Freiburgs Grundschulen und Kitas

„Das ist eine große Umstellung“, sagte nun ein Sprecher der Stadt. Kochen für die Gemeinschaftsverpflegung mit vielen verschiedenen Geschmäckern sei nicht mit dem Kochen in einem normalen Haushalt vergleichbar. Die Speisepläne sollen demnach im Laufe des Schuljahrs angepasst werden. „Unser Ziel ist es, die Schulverpflegung für alle Beteiligten möglichst gesund, nachhaltig und schmackhaft zu machen.“ Die Stadtverwaltung betonte, dass Fleisch in Schulen und Kitas nicht verboten werde. Kinder können weiterhin Wurstbrote mitbringen und bei Schulfesten können weiterhin Würstchen gegrillt werden.

Die Schulverpflegung allerdings sei von der Kommune neu ausgeschrieben worden. Die Stadt arbeite mit drei Caterern zusammen, die Essen anliefern. „Um die Caterer vorzubereiten, haben wir sie mit speziellen Workshops und Coaching-Angeboten zum Thema ,Vegetarische Speiseangebote‘ unterstützt“, berichtete der Sprecher.

Entscheidung löste politische Kontroverse aus

Eltern der Schulkinder wurden demnach über die Neuerungen beim Mittagsessen informiert, für Kitas war hingegen ein solches Schreiben nicht geplant. Bisher gab es für die betroffenen Kinder zwei Essensvarianten, wobei auch Fleisch und Fisch serviert wurden.

Der Freiburger Beschluss für das vegetarische Einheitsmenü löste im vergangenen Jahr überregional eine Kontroverse über richtige Kinderernährung aus. Das Stuttgarter Agrarministerium ging damals deutlich auf Distanz. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehöre auch Fleisch – so lautete das Credo des Ministeriums von Ressortchef Peter Hauk (CDU).

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Die Ernährungsexpertin Gertrud Winkler begrüßte unmittelbar nach der Entscheidung hingegen den Kurs der südbadischen Großstadt. „Im Hinblick auf Nachhaltigkeit wurde eine zukunftsweisende Entscheidung gefällt“, sagte die Professorin von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. (dpa/mp)

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