Jackson Irvine beim Länderspiel gegen Mexiko verletzt am Boden
  • Jackson Irvine hat sich beim Länderspieleinsatz in den USA verletzt. Ein langer Ausfall ist zu befürchten.
  • Foto: IMAGO/USA TODAY Network

Irvine-Schock! Die bitteren Gründe – und die Folgen für St. Pauli

Mitten in der Nacht und am anderen Ende der Welt ereignete sich das Unglück, das dem FC St. Pauli ein böses Erwachen bescherte und nun Sorgen bereitet. Kapitän Jackson Irvine hat sich beim Länderspieleinsatz in den USA verletzt – wie schwer, ist noch unklar. Aber es ist ein längerer Ausfall zu befürchten. Was bedeutet das für den Kiezklub? War der Platz schuld? Und: Hätte die Verletzung verhindert werden können?

8000 Kilometer von Hamburg entfernt, in Dallas/Texas, soll sich Irvine heute einer MRT-Untersuchung seines rechten Knöchels unterziehen, um den jetzt ganz St. Pauli bangt.

St. Pauli-Profi Irvine waren die Schmerzen anzusehen

Es sind schreckliche Bilder und die Zeitlupe dürfte so manchem Betrachter einen Schauer über den Rücken jagen. In der 88. Minute des Länderspiels zwischen Irvines Australiern und Mexiko (2:2) am Samstagabend (Ortszeit) im AT&T-Stadium von Dallas knickt der 30-Jährige im Kampf um den Ball in vollem Lauf um.

Die Schmerzen waren Irvine anzusehen. Mit einer Trage musste der Mittelfeldmann, der das Gesicht hinter seinen Händen verbarg, vom Platz gebracht werden. Wie schwer hat es ihn erwischt?

Bornemann: „Wir hoffen natürlich das Beste für Jackson“

„Aktuell können wir noch keine seriöse Einschätzung zu Jacksons Verletzung abgeben”, teilte St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann mit. Der Verein steht mit Irvine und der medizinischen Abteilung des australischen Nationalteams im Austausch. Die Schaltstelle beim Kiezklub ist Chef-Physio James Morgan, ein Neuseeländer. „Wir hoffen natürlich das Beste für Jackson”, so Bornemann.

Noch im hochmodernen Stadion wurde Irvines Knöchel geröntgt. Laut Nationaltrainer Graham Arnold ist nichts gebrochen. Er sprach von einer „Verstauchung”, der Knöchel sei geschwollen, aber der Spieler „okay”. Dennoch kann eine Bänderverletzung im Sprunggelenk nicht ausgeschlossen werden, weshalb das MRT abgewartet werden muss.

Aus der Distanz kann und will sich St. Pauli auf fremde Einschätzungen natürlich nicht verlassen – zumal Arnold auch davon sprach, dass Irvine „mehrere Wochen verletzt” sein wird. Selbst bei „nur” einer Verstauchung dürfte Irvine nicht nur das Heimspiel gegen Kiel am kommenden Sonntag, sondern droht auch die darauffolgenden Kracher gegen Schalke (23.9) und womöglich auch Hertha BSC (30.9.) verpassen.

Ist der Kunstrasenplatz Schuld an der Verletzung?

Bitter für St. Pauli, dass Arnold den Leistungsträger und Dauerläufer überhaupt so lange auf dem Platz ließ. Angesichts Irvines Stellung im Nationalteam und der Belastung in den letzten Wochen im Verein wäre eine frühere Auswechslung zur Halbzeit oder nach 60 Minuten denkbar gewesen. Im Nachhinein: mehr als sinnvoll. Beim Kiezklub dürfte man verärgert sein.

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Eine große Rolle bei der Verletzung dürfte auch der Platz gespielt haben, ein Kunstrasen, auf dem normalerweise das Footballteam der Dallas Cowboys spielt. Auf dem stumpferen und weniger nachgiebigen Belag ist das Risiko umzuknicken deutlich erhöht. Unwahrscheinlich, dass Irvine auf einem echten Rasen derart heftig umgeknickt wäre.

Für Trainer Fabian Hürzeler bedeutet Irvines Ausfall: er muss gegen Kiel das Mittelfeld umbauen. Dafür gibt es mehrere Varianten. Hürzeler könnte Abwehrchef Eric Smith ins defensive Mittelfeld vorziehen. Auch Connor Metcalfe könnte auf Irvines Halbposition rücken, ebenso Carlo Boukhalfa, dem aber die Spielpraxis fehlt. Möglichkeiten gibt es – zu ersetzen ist Jackson Irvine nicht.

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